06.12.2016
Diese Nacht war besser. Ich spüre noch leichte Schmerzen im Magen, aber eigentlich ist alles in Ordnung. Heute werde ich allerdings früh geweckt. Eine Löwin ist im Camp unterwegs und macht das auch lautstark deutlich. Leider ist es noch dunkel, so dass ich nichts sehen kann und auch gar nicht in die Versuchung komme, die Türe zu öffnen. Als es dann hell wird, kann man die Besucherin nur noch mit dem Fernglas erkennen. Schade, ich hätte sie gerne aus der Nähe gesehen.
Wiedehopf
Büffelherde
Da muss ich durch
Idi Amins Lodge
Das kleine Restaurant im Apoka Camp ist zwar sehr einfach, zaubert aber beachtliche Gerichte. Das Frühstück ist klasse, zum Nachtisch gibt es sogar Papaya. Die Holländer gehen auf Gamedrive und trinken nur einen Kaffee. Wir quatschen noch ein Bisschen und dann frühstücke ich alleine weiter.
Nach dem Frühstück geht es los, ich habe mich entschieden, die weniger abenteuerliche Strecke über Kitgum und Lira zu nehmen, um am gleichen Tag noch in Mbale anzukommen. Dieses Mal lasse ich es aber dann auch gemütlicher angehen. Es bleibt mir auch zunächst nichts anderes übrig, da ich 15 Minuten nach der Abfahrt erst mal von der hier ansässigen 2200 Sellen zählenden Büffelherde blockiert und umzingelt werde. Ein unglaubliches Schauspiel, langsam durch Unmengen von Büffeln zu fahren.
Berglandschaft
Weg durch die Berge
Piste beim Kidepo Valley
Berglandschaft
Kidepo Panorama
Das erste Hindernis ist gemeistert, da kommt schon der nächste Roadblock: Eine kleine Elefantenfamilie möchte die Piste überqueren. Wer da Vorfahrt hat, ist ja klar. Ich lasse sie also passieren und fahre weiter. Nach weiteren 15 Minuten muss ich mich durch eine frisch aufgewühlte Piste quälen. Ein Grader ist gerade an der Arbeit, und zwar am Beginn der Arbeit, das heißt, die Erde wird gerade gelockert, so dass es keine Spur mehr gibt und ich mich durch schön lockere Erden fressen darf. Schwimmen ist vielleicht das bessere Wort. Allrad sei Dank, komme ich nach 5 Kilometern wider auf die feste Piste. Nun geht es ohne weitere Probleme bis Kitgum, wo ich ein Bisschen einkaufe und tanke. Da die Herfahrt über Gulu so ziemlich nervig war, fahre ich dieses Mal nach Lira, in der Hoffnung neben Kilometern auch Zeit zu sparen. Dem ist allerdings nicht so. Zunächst ist am nächsten Ort die Strasse wieder blockiert, diese Mal durch einen Umzug zur Einschulung. Dann passiere ich noch mehrere Baustellen, bis die Piste immer schlechter wird und sich der Qualität der wohl schlechtesten Piste Ugandas zwischen Fort Portal und Hoima ziemlich annähert. Ich bereue nun, nicht die Ostroute genommen zu haben. Letztendlich erreiche ich Lira und damit eine super ausgebaute Straße, auf der ich bis auf die üblichen, oft nicht gekennzeichneten, Speedbumps mit über 100 km/h durchbrettern kann. Man sieht, der Tag ist deutlich vom Fahren gekennzeichnet.
Staub im Spiegel
Schön gewalzt
Einschulungsfeier
Ich erreiche Mbale gegen 17 Uhr und suche das gewählte Hotel, was ich aber nicht finde. Nach etwas herumgurken frage ich einen Passanten, der sich intensiv meiner Suche annimmt. Er fährt nach etwas Fragerei anderer Umstehende mit, ohne zu wissen, wo es hingeht und erkundigt sich weiter, bis nach einer dreiviertel Stunde klar ist, das Guesthouse heißt nun anders. Er und ein Motorrad begleiten mich dort hin, wo sich dann herausstellt, dass das Ganze doch ziemlich heruntergekommen aussieht. Ich bedanke mich mit etwas Trinkgeld und gehe zur zweiten Wahl. Die ist allerdings wegen einer Feier ausgebucht. Die dritte Wahl ist ein ziemlich luxuriöses Hotel, das Mount Elgon Hotel and Spa, das mir nach Camping und Camp auch eigentlich ganz gut tut. Die Dusche ist perfekt, das Essen auch sehr gut, es gibt Karotten-Ingwer-Suppe und ein gutes Rindersteak mit Pfeffersauce und frischen Chilis. Serviert am eigenen Tisch mitten im Garten.
Reisedetails:
Von: Kidepo Valley Nationalpark
Nach: Mbale
Strecke: 493 km, Gravel, Staub, Asphalt
Übernachtung: Mount Elgon Hotel and Spa
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