Reise zum Tangkoko Nationalpark

08.11.2013

Diese Nacht verbrachte ich nicht in einem Hotel – nun ja, eigentlich in einem rollenden Hotel. Wie immer konnte ich unterwegs nicht so richtig schlafen, dennoch war die Busfahrt sehr angenehm, weil ich wirklich ausreichend Platz, eine Decke und sogar Kissen hatte. Die beiden Pausen habe ich zum Beine vertreten und trinken genutzt.

Tangkoko Nationalpark Tangkoko Nationalpark

Feige Feige

Morgens um 5 Uhr war der erste Teil der Reise zu Ende, wir erreichten den Flughafen von Makassar eineinhalb Stunden früher als erwartet. Es waren leider noch keine Ticketstände offen auch gab es noch nichts zum Essen, viele Leute schliefen noch auf den Sitzgelegenheiten der Restaurants. So machte ich mich auch auf eine längere Wartezeit gefasst, denn laut Plan ging mein Flug erst gegen 10 Uhr.

Die Sonne ging langsam (nein, eher schnell) auf und der Flughafen erwachte. Ich ging zum Ticketstand und löste mein vorher gebuchtes Ticket ein. Nach Übergepäck fragte ich erst einmal nicht, in der Hoffnung, meine ca. 20 Kilo würden dieses Mal durchgehen. Ich war natürlich immer noch zu früh, wusste aber, dass man die Augen offen halten musste, da der Check-in Stand wie immer nirgendwo angezeigt wurde. So machte ich mich regelmäßig auf die Suche nach jemandem, der mir sagen konnte, wo ich einchecken muss.

Koboldmaki Koboldmaki

Koboldmaki Koboldmaki

Eine Stunde vor Abflug hatte ich zumindest aufgrund mehrere vager aber ähnlich lautender Hinweise eine grobe Richtung herausgefunden und fragte gezielt die dort arbeitenden Personen. Nachdem ich fünf Leute gefragt hatte, fand sich auch einer, der mir sagte, dass ich einen der drei benachbarten Schalte nehmen konnte. Sehr schön, er hatte recht und nachdem die vor mir stehende 15-köpfige Hochzeitsgesellschaft, die gemeinerweise nur von zwei Damen in der Schlange vertreten wurde, abgefertigt war, vollzog sich mein Einchecken dann auch ohne Probleme und ohne Übergepäck zu bezahlen.

Der Flug nach Manado überquerte wieder ohne Rumpeln den Äquator und verlief nicht sonderlich spektakulär. In Manado verlies ich wieder zu Fuß den Flughafen, um davor ein Mikrolet zu finden, das mich bis kurz vor den Busbahnhof Richtung Bitung brachte. Leider nur kurz davor… Ich stand also erst mal auf der Straße, ohne zu wissen, in welches Mikrolet ich jetzt einsteigen musste. Taxifahrer und Passanten konnten mir auch erst mal nicht weiterhelfen. Also ging ich in einen Hof, wo ein paar Menschen waren. Die antworteten amüsiert auf meine Frage, dass ich doch schon dort war. Erst als ich Bitung erwähnte, wussten sie, was ich meinte. Fazit: Nie den Namen der Busstation erwähnen, immer nur die gewünschte Richtung. Jedenfalls wusste ich nun, wie ich auf der Strasse fragen musste und ging zurück. Es waren auch gleich ein paar Mikrolets da und einer verwies mich dann auch direkt auf seinen Kollegen. Also hingegangen, reingesprungen, hingesetzt und… Zeug gepackt und ausgestiegen! Was war passiert? Ich habe glücklicherweise noch rechtzeitig gemerkt, dass ich meine in Rantepao gekauften Mitbringsel unten im Hof vergessen hatte. Also wieder runter, unter lautem Gekicher die Tüte holen, die schon ausgiebig inspiziert wurde, und wieder hoch. Das Mikrolet war inzwischen weg! Nach nochmaligem Fragen saß ich aber kurze Zeit später im richtigen auf dem Weg zum Busbahnhof.

Koboldmaki Koboldmaki

Koboldmaki Koboldmaki

Am Busbahnhof standen wie gewohnt mehrere Busse nach Bitung und ich wurde natürlich in den richtigen geleitet, der auch schon kurze Zeit später gefüllt war und los fuhr. Die Bahr verlief laut, luftig und angenehm. In Bitung scharten sich gleich reihenweise Mikroletfahrer um mich, die mich dann auch zum Pauschalpreis nach Batuputih mitnehmen wollten. Ich stieg in einen mit einem jungen Fahre ein und wir verbrachten die fast einstündige Fahrt Musik hörend und gemeinsam lachend. Die letzten Kilometer hatte ich etwas Angst um sein Fahrzeug, da es doch ziemlich starke Gefälle gab und die Schaltung nicht mehr die Beste zu sein schien.

Angekommen, stieg ich in Mama Roos Homestay ab, das in den Reiseführern gut abschnitt und auch so einen einfachen aber guten Eindruck machte. Ich wurde auch gleich sehr nett und relaxed empfangen und machte für abends eine Nachtwanderung zu den Koboldmakis aus. Dann ging es erst mal unter die Dusche.

Abends wurde ich von einem Moped abgeholt und von einem Guide am Eingang des Tangkoko Nationalpark empfangen. Ich entrichtete die Eintrittskosten und wurde dann in den Park gefahren. Dort machten wir uns auf den Weg in den Regenwald. Zunächst ein Bisschen den Hügel hinauf an Würgefeigen vorbei, dann eben weiter bis zu einer großen Feige. Hier sollten sich die kleinen aufhalten. Man hörte auch schon ein helles Klicken, das mussten sie sein. Mein Guide suchte ein wenig und wurde dann auch fündig: der erste Koboldmaki! Soooooo Süüüüüüüsssssssss! Ja, wirklich! Und dann fanden sie sich langsam ein: Fünf Mikroäffchen im Baum, die alle etwas scheu aber interessiert in unsere Richtung schauten. Vorsichtig machte ich Bilder (ohne Blitz aber mit Taschenlampe) und beobachtete das Treiben. Mein Guide hatte auch ein paar Leckereien dabei, nämlich Heuschrecken, die fast größer als die Makis waren und auf die sie sich mit Heißhunger stürzten.

Lächelnder Koboldmaki Lächelnder Koboldmaki

Koboldmaki Koboldmaki

Etwas später kam noch ein Tourist dazu, der sich allerdings mit dem Knipsen etwas schwer tat und auch mehrmals die von mir angebotene Taschenlampe verweigerte. Gut, ich habe gute Bilder, er nicht – selbst schuld… Wir hielten uns noch eine ganze Weile bei den Makis auf, bis sie sich zum Abendessen in alle Richtungen zerstreuten. Dann zerstreuten wir uns auch.

Im Guesthouse wartete schon ein sehr üppiges und auch leckeres Abendessen auf mich. Mehrere Gänge hausgemachtes Essen und ein selbst besorgtes Bierchen rundeten den Abend gelungen ab. Im Verlauf des Abends lernte ich auch noch einen jungen Indonesier kennen, der Deutsch studierte. Wir unterhielten uns eine ganze Weile in wirklich gutem Deutsch und etwas Englisch. Danach fiel ich endlich in die Falle, wurde auch langsam Zeit.

Essender Koboldmaki Essender Koboldmaki

Koboldmaki mit Flügel Koboldmaki mit Flügel

Koboldmaki Koboldmaki

Koboldmakis Koboldmakis

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