10.12.2016
Die Rückreise verläuft unspektakulär. Es klappt alles. Abholung um 2:30 Uhr morgens, 15 Minuten zum Flughafen. Alle Kontrollen gehen schnell und dann 2 Stunden warten auf den Flug. Ich habe einen guten Platz im Flieger, nur das Essen lässt zu wünschen übrig. Schlafen geht mal wieder nicht aber irgendwie komme ich mit Filmen über die Runden.
In Istanbul muss es dann schnell gehen, der Anschluß geht schon 1 Stunde 15 Minuten später aber auch das schaffe ich. Im Flugzeug habe ich dann eine ganze Reige für mich, ein echter Luxus. So schaffe ich es sogar, ein wenig zu schlafen. In Stuttgart kommt neben mir auch das Gepäck an und ich werde sogar abgeholt.
Heimflug
Sonnenaufgang über dem Sudan
Die letzten Reisen waren ja eher spontan und ungeplant, dieses Mal war ich durchaus vorbereitet. Es war ja auch das erste Mal in Afrika, einem Kontinent, mit dem ich noch keine Erfahrung hatte. Ich machte mir im Vorfeld schon einige Gedanken über Gesundheit und Sicherheit, sah dem Ganzen aber gelassen entgegen. Mein Arzt schlug erst einmal die Hände über dem Kopf zusammen und verschrieb mir „das volle Programm“ – ich befand mich drei Wochen lang ständig beim Impfen. Derjenige, dem ich jetzt Blut spende, kann ich ein langes Leben ohne Infektionskrankheiten fast versprechen. Dennoch, so richtig angenehm ist das nicht. Nach der Gelbfieberimpfung bekam ich doch eine ordentliche Erkältung und ich bin auch ziemlich müde gewesen – das muss aber nicht an den Impfungen liegen. Die Malariaprophylaxe habe ich eigentlich gut vertragen, die Verdauung war nur leicht gestört aber nach fast vier Wochen Pillen schlucken reicht es auch.
Nicht nur meine Impfungen waren alle abgelaufen, auch der Pass musste verlängert werden, das ging dann auch flott. Zudem musste ich ständig schauen, was sich für Uganda ändert. War am Anfang der Planung noch keine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben, kommt man jetzt gerade ohne nicht rein. Anfangs war ein Visum bei Einreise üblich, jetzt muss man es vorher anmelden, um es dann am Flughafen zu bekommen. Und ich war restlos überrascht: nach nur zwei Tagen war registriert und bekam die Bestätigung per E-Mail.
Dollar hatte ich fast etwas zuviel dabei. Das Gepäck war ganz gut bemessen. Etwas zu viele kurze Hosen und zu wenige Socken. Ich wollte mich natürlich wie immer auf das Nötigste beschränken. Das ist aber Definitionssache. Meine Fotoausrüstung wog fast fünf Kilo. Außerdem bin ich auch entgegen des Vorschlags einer guten Freundin mit mehr als drei Unterhosen los gezogen 😉
Die Tour war auch schon sehr grob geplant und ist wohl auch der Klassiker in Uganda. Ich habe das Land einmal rundherum bereist, was zeitlich gut möglich war. Am Schluß wären ein paar Tage mehr gut gewesen, die letzten Tage war ich etwas viel mit Fahren beschäftigt und wusste nicht, wo es sich zu bleiben lohnt. Aber Hektik ist auf keinen Fall aufgekommen und konnte mir die Zeit nach Lust und Laune ganz gut aufteilen.
Das Fahren hat wahnsinnig Spaß gemacht. Das Auto war super und hat alles mitgemacht und dass bei den wohl schlimmsten Straßen Afrikas (was ich aber eigentlich nicht glaube). Aber zumindest die schlimmsten Straßen Ugandas habe ich offensichtlich gesehen. Ich kann Self Drive Uganda nur empfehlen. Es ist ein lokales Unternehmen mit gebrauchten Autos aus Japan, die zwar verbeult aber super in Schuss sind. Und die Jungs sind sehr entspannt und zuverlässig. Das Auto und die Übernachtung im Bwindi Inpenetrable Forest hatte ich vorgebucht, da ich hier das Gorilla Permit reservieren musste. Hier habe ich im Rushaga Gorilla Camp gebucht. Ivan, der Besitzer, hat mir auch gleich die Gorilla Permit organisiert. Auch das lief alles problemlos. Den Rest der Übernachtungen habe ich vor Ort organisiert, was auch kein Problem war, ich war aber natürlich nicht zur Hauptsaison unterwegs. Man konnte auch immer etwas handeln, wen wundert es, wenn man oft genug der einzige Gast ist. Am Schluß in Jinja und Entebbe fand ich zwei mal ausgebuchte Unterkünfte vor, eine Alternative war aber nie ein Problem.
Ich bin völlig begeistert von Land, Natur und besonders den Leuten. Sie sind unglaublich freundlich und ich habe mich immer sicher und oft umsorgt gefühlt. Nie hatte ich das Gefühl, besonders aufpassen zu müssen, im Gegenteil, es wurde meist auf mich aufgepasst. Als einzelner Selbstfahrer fällt man natürlich besonders auf und ich und alle, die ich getroffen oder mitgenommen habe, hatten viel Spaß mit mir und mir immer sehr weiter geholfen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Reise nochmal alleine machen würde. Natürlich war ich frei und konnte spontan sein und ich konnte meine Erlebnisse zumindest direkt online teilen, was sehr gut tat. Allerdings gab es so viele Eindrücke, die ich lieber direkt geteilt hätte. Zur Nebensaison trifft man nicht sehr viele Leute und die meisten sind doch über eine fest geplante Tour gut aufgehoben. Das Reisen selbst hätte sicher mit Begleitung auch nochmal mehr Spass gemacht und auch die Gamedrives sind zwar beeindruckend aber alleine auch oft anstrengend. Natürlich genoss ich die Vorteile des Alleinreisens, denke aber, es gibt bessere Ziele dafür.
Reisedetails:
Roadtrip Uganda
Strecke: ca. 3570 km auf den verschiedensten Wegen mit gerade noch machbaren Steigungen und einigen Rutschpartien
Übernachtung: siehe in den Beiträgen
Roadtrip Uganda
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