01.12.2016

Eine gute Nacht mit Savannengeräuschen in einem bequemen Bett. war das. Das Zimmer ist wirklich perfekt, leider gibt es wegen eines Kurzschlusses keinen Strom und somit auch kein warmes Wasser. Zum Glück ist es hier warm, so dass sich das verkraften lässt. Nach dem Frühstück gehe ich ans Auto und sehe eine Lache unter dem rechten hinteren Reifen. Das wird doch nicht etwa Bremsflüssigkeit sein. Doch ist es, was auch durch das Betätigen der Bremse bestätigt wird. Prima, der erste Werkstattbesuch steht wohl an.

Nashornbulle

Mittlerweile hat sich im Camp ein Nashornbulle eingefunden, der gemütlich zwischen meinem Häuschen und dem Restaurant grast. Also erst mal abwarten, bis er weit genug weg ist, dann wird gepackt und los geht es mit schwergängigen Bremsen. Leider finde ich die angegebene Tankstelle in Kafu nicht uns fahre dann weiter ins 50 km entfernte Masindi. Dort gibt es genug Tankstellen und Werkstätten. Bei einer Shell ist die Werkstatt leer und ich werde sofort dran genommen. Bis zu vier Personen gleichzeitig mühen sich mit der Bremsleitung ab. Zuerst werden die nötigen Teile besorgt, dann wird eine neue Leitung zusammen gezimmert. Eine Originalleitung war wohl nicht aufzutreiben und der, der eine hätte, nicht erreichbar. Nach drei Stunden bremst der Wagen wieder. Er wird noch generalüberholt (alle Flüssigkeiten aufgefüllt und das Kühlwasser mit dem Mund abgesaugt). Außerdem stellen wir fest, dass im rechten Vorderreifen ein Nagel eingefahren ist, das wird auch gleich repariert. Dann kommt der Mann mit dem Originalteil und ich beschließe, diese einbauen zu lassen, zumal der Mann einen sehr kompetenten Eindruck macht. Das bedeutet allerdings, dass ich nochmal warten muss.

In der Werkstatt

Große Reisegruppe

Inzwischen kommt eine beachtliche französische Reisegruppe bestehen aus 8 Landrovern und Gepäckfahrzeug angefahren Wir, die Mechaniker und ich, positionieren uns am Rand der Werkstatt und beobachten das Schauspiel, was auch gut die Zeit bis zum Eintreffen meines Originalschlauches überbrückt. Nach einer Stunde ist der dann da und eine halbe Stunde später kann ich nun ca. 30 Euro ärmer weiter fahren.

Es geht zum Murchison Falls NP, dessen Headquarter etwa 80 km entfernt ist, wenn man die richtige Strasse nimmt, die ich dummerweise aber verpasse. Ist aber nicht so schlimm, ich merke es relativ schnell und komme dann am südlichen Gate an, wo ich den Eintritt für drei Tage entrichte. Es geht durch dichten Wald, Paviane und lustige Vogelpärchen sind dieses Mal die Wegelagerer. Nach einer halben Stunde stoppen mich zwei Personen, die einen etwas verlorenen Eindruck machen. Es stellt sich heraus, dass sie bei Worldvision arbeiten und mit ihrem Wagen von der Straße abgekommen sind, der jetzt im Fluss steht. Als ich die Unfallstelle sehe, muss ich mich schon sehr wundern, wie sie das angestellt haben. Okay, es ist eng und rutschig, aber die müssen wohl ganz ordentlich schnell unterwegs gewesen sein. Ich nehme sie jedenfalls mit in Richtung Paraa, dem Hauptquartier, wo sie nach einem großen Wagen schauen wollen, der sie wieder aus dem Sumpf zieht.

Mein Zelt im Murchison Falls NP

Campingplatz

Komische Vögel

Antilopen während der Fahrt

Ganz so weit müssen wir nicht, da uns ein LKW entgegen kommt, den ich todesmutig anhalte und der sie herausziehen möchte. Sie bedanken sich überschwänglich und wir verabschieden uns, wobei ich dann das Auto wieder mal voller Tse Tse Fliegen habe, die hier offenbar etwas aggressiver sind. Eine erwischt mich und ich bin überrascht,dass es gar nicht so weh tut, wie allgemein behauptet wird.

Der Rest der Fahrt zur Murchison River Lodge verläuft unspektakulär. Bremsen und Reifen halten und ich finde ein verhältnismäßig günstiges Zelt im Busch. Die Lodge ist ziemlich cool: extrem weitläufiges Gelände und von Luxus Cottages bis zum Campingplatz für jede Budget ist etwas vorhanden. Die Gemeinschaftsduschen sind super sauber und es gibt direkt bei den Zelten eine Bar, wo ich mir ein Club Bier genehmige, bevor ich mir den Staub abwasche. Zum Abendessen gibt es Tomatensuppe, Nilbarsch und einen Zitronenkuchen. Es sind fast nur Engländer hier und eine große Gruppe Amerikaner, die Atmosphäre ist recht locker.

Reisedetails:

Von: Kafu/Nakitoma
Nach: Murchison Falls Nationalpark
Strecke: 212 km, Asphalt, Gravel, Staub
Übernachtung: Murchison River Lodge

Route 01.12.2016
Route 01.12.2016