26.11.2016
Ich hatte eine gute Nacht mit vielen Dschungelgeräuschen. Morgens erwacht noch ein Vogel, der sein Nest im First meines Daches hat. Das ist Naturfeeling. Zum Frühstück gibt es viele Früchte, Rührei mit Würstchen und Toast mit Marmelade. Entsprechend gestärkt fahre ich zum Ishasha Gate des Queen Elisabeth NP (QENP), zumindest denke ich das. Nach 20 Minuten denke ich das nicht mehr, da das Gate doch eigentlich ziemlich in der Nähe sein soll. Aber egal, ich wollte mich mittags sowieso im Park umschauen, so mache ich das eben jetzt. Ich finde aber schnell heraus, dass bis auf Landschaft nicht viel zu sehen ist. An einer Kreuzung steht eine Polizeikontrolle, die mich prompt anhalten und mir nach Nachfrage haarklein den Weg erklären, den ich sowieso gerade schon gekommen bin. Sie sind wirklich nett und geben sich unheimlich Mühe. Mit der super Wegbeschreibung für die einzige Straße, die es hier gibt, fahre ich zurück und entscheide mich, nach Kihihi zu fahren, um Geld, Wasser und Benzin zu tanken. Danach geht es wieder zurück, es ist 12 Uhr und ich gehe Mittagessen. Es gibt Ingwersuppe, Fisch mit Gemüsereis und Schokobanane, was fast schon zuviel für mittags ist.
Pavian im Baum
Landschaft im Süden des QENP
Erste Antilopen
Praktisch, sie schauen immer in die Kamera
So gestärkt mache ich mich an meinen zweiten Versuch, im Ishasha Sektor des Parks nach Baumlöwen zu suchen. Ich weiß ja mittlerweile, wo das Gate ist, kaum fünf Minuten von der Lodge entfernt. Ich halte dort also an und lasse die Registrierungsprozedur über mich ergehen. Ausnahmsweise muss ich nicht meinen Reisepass zücken und ein Ranger übernimmt auch die Eintragung ins Gästebuch. Ich zahle mit Shilling, die Dollares gehen jetzt schon langsam zur Neige, und bekomme einen traumhaften Wechselkurs. Mir wir noch erklärt, wo ich einen Ranger-Guide bekomme und schon geht es los.
Naja, meistens
Kaum zu erkennen, dafür ganz nah – Elefant
Suchbild mit Elefanten
Wo ist die Piste?
Gewitter im Norden
Tolles Licht
Uganda Kobs
Mitten im Rift Valley
Da ist irgendwo meine Lodge
Erstaunlich, wie die Tiere wissen, wo sie sich aufzuhalten haben. Im Gegensatz zum Bereich um die Lodges und die Zufahrtsstraße herum wimmelt es hier nur von Herden von Uganda Kobs und anderen Antilopen und der Park ist nicht umzäunt. Lediglich Elefantenköttel habe ich auf de Hauptstraße schon gesehen, die scheint es also kalt zu lassen.
Am Information Center werde ich sehr freundlich begrüßt und mir wird eine hochschwangere Rangerin zugeteilt. Sie hat sichtlich keine Lust, mit mir herum zu fahren und spult erst mal ihr Programm ab, das erklärt, wie der Park zustande gekommen ist, wie groß er ist und welche Tiere es hier gibt. Da ich aber nicht nur zuhöre und auch Fragen stelle, lockert sie sich langsam. Nach 20 Minuten bittet sie mich, kurz anzuhalten, ihr sei schlecht. Okay, schwanger, Hitze und ein ständiges Gerüttel, das verstehe ich. Sie muss dann tatsächlich auch die Ameisen füttern, dann geht es weiter. Ich biete ihr von Wasser bis zum Einschalten der Klimaanlage alle an, aber sie lehnt ab und es scheint ihr auch besser zu gehen. Langsam scheint es ihr auch Spaß zu machen und so fahren wir um jeden Feigenbaum der Gegend herum, um Löwen zu suchen – leider ohne Erfolg. Auf dem Weg sehen wir aber immerhin drei Elefanten, von denen einer auch bedrohlich Nahe ans Auto kommt. Sehr beeindruckend. Außerdem faszinierend, wie schlecht Elefanten im hohen Gras zu sehen sind!
Kuhantilopen
Antilope im Gras
Uganda Kobs, gut versteckt
Männchen
Weibchen
Wir fahren über kaum auszumachende Graspisten, ich habe wirklich Schwierigkeiten, den Weg zu sehen, was ganz schön anstrengend ist. Löwen finden wir aber immer noch keine. Dafür weiter nördlich große Antilopen- und Büffelherden. Die Löwen schminke ich mir dann endgültig am letzen Feigenbaum ab, was aber nicht so schlimm ist, es ist ja kein Zoo hier. Die Landschaft der Rift Velley ist schon faszinierend und es mach Spaß, hier querfeldein zu fahren und die großen Herden hautnah zu erleben. An zwei Büschen suchen wir nach Hyänen, die aber noch in ihren Erdhöhlen schlafen. Wir bleiben dann mitten in einer Antilopenherde stehen, die um uns herum nach Norden wandern, da sie im offenen Grasland nachts etwas sicherer vor Räubern sind.
Büffelherde
Wieder ein Roadblock
Das sind mit die schnellsten Antilopen
Kommt auf mich zu
Zum Abschluss fahren wir noch an den Fluß, der die Grenze zwischen Uganda und dem Kongo bildet. Hier stelle ich erfreut fest, dass des Fluss voller Hippos ist. Die Flusspferde veranstalten ein gemeinsames Gegenstromschwimmen und unterhalten sich lautstark. In einer Biegung etwas Flußaufwärts spielen zwei kleine und direkt vor und taucht eine Familie auf und wieder ab. Wir parken an einem Campingplatz direkt am Fluß, wo ich auch aussteigen kann. Er ist wirklich faszinierend, die Hippos zu hören und ihnen zuzuschauen. Gegenüber im Kongo ist der Virunga Nationalpark, der nahtlos in den QENP übergeht.
Gegenstromanlage
Flusspferde im Kongo
Links Uganda, rechts Kongo
Die sind gar nicht so träge
Gegenlicht-Flusspferd
Grenzhippo
Ishasha River
Blick zum Kongo
Nach dem Hippo-Highlight bringe ich Stephanie wieder zurück und fahre wieder zur Lodge, wo mich ein kühles Bier und das Abendessen erwarten. Der Abend kling mit Gemüsesuppe, Ziege mit Kartoffeln und Crepes aus.
Uganda Kob
Unter Geiern
Mit Baby
Reisedetails:
Im: Queen Elisabeth NP, Südsektor – Ishasha
Strecke: 162 km, Staub, Gravel
Übernachtung: Ishasha Jungle Lodge
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