22.11.2016
Nach einer etwas unruhigen Nacht stehe ich um 7:00 Uhr nicht ganz so fit auf. Im Dorf war nachts eine Party und irgendwann mitten in der Nacht kam ein kurzer aber heftiger Sturm auf, der laut am Zelt gerüttelt hat. Dafür werde ich aber durch einen schönen Sonnenaufgang geweckt, den ich direkt aus dem Bett betrachten kann.
Nach dem Frühstück, es gibt das Gleiche wie gestern, bezahle ich die Rechnung – die Übernachtung in Dollar, die Getränke in Shilling. Ich muss dringend zur Bank und eine Tankstelle finden… Das Gepäck steht schon am Auto, das ich aber noch etwas umpacken muss, da die Campingausrüstung doch recht sperrig ist, ich aber keine Lust habe, die Tasche im Innenraum zu befördern. Als dies dann erledigt ist, geht es weiter, erst ein paar Kilometer auf der Dirtroad dann über den Highway. Heutiges Ziel ist der Lake Bunyonyi mit Zwischenstopp in Mbarara, einer größeren Stadt, wo ich Geld und Benzin tanen möchte. Die Fahrt ist unspektakulär und führt durch Savanne und Plantagen. Gefühlt alle fünf Kilometer kommt ein Dorf, wo man sehr unsanft mit zahllosen Speedbumps herunter gebremst wird. Die Dörfer gleichen sich alle: Bananenverladestation mit Schlangen von Menschen auf mit Bananen überladenen Fahrrädern, Tankstelle, Markt, Reifenservice, Mobilfunk- und Lebensmittelläden und parkenden LKWs. Nach etwa drei Stunden ist Mbarara erreicht. Hier geht es sehr geschäftig zu und der Verkehr ist leicht chaotisch. Also fahre ich auch chaotisch und lerne sehr schnell, wie man hier rechts abbiegt: Ignorieren , was kommt und einfach zufahren, das klappt sehr gut! Ich fahre eine Runde durch die Stadt. Faszinierend, welches Treiben hier herrscht. Als ich dann eine Bank meines Vertraues entdecke, parke ich an der Straße und erwarte, dass ich gleich von hunderten Augenpaaren beäugt werde. Aber nein, ich scheine nicht aufzufallen, was echt angenehm ist. Nach der Taschenkontrolle kann ich dann auch eine knappe Million abheben und erkläre dabei gleich der Dame neben mir, in welche Richtung sie Ihre Bankkarte einstecken muss. Ich checke noch, ob mein Zweithandy nun endlich eine Internetverbindung hat, aber Pustekuchen, es ist immer noch offline.
Lake Bunyonyi Panorama
Blick auf die Virunga Vulkane
Weiter geht es nach einem Tankstopp nach Kabale. Auf dem Weg verfinstert sich der Himmel und es fängt an zu Schütten wie aus Kübeln. Das Regenwetter hält auch an, als es langsam in die Berge geht. Nor an der Polizeikontrolle ist es trocken. Der weiß gekleidete Beamte kontrolliert die Führerscheine, kann aber offensichtlich auch nicht viel damit anfangen, und entscheidet sich dann lieber, ein wenig über Deutschland zu schwatzen. Er meint, ich solle ihn doch dorthin mitnehmen, entscheidet sich aber um, als er erfährt, dass es jetzt dort eher kalt, ungemütlich und lange dunkel ist.
Die Bergstraßen sind sehr schön, auch weil die Dörfer hier etwas anders aussehen, auch die Serpentinenstrecke macht Spaß zu fahren. Ich bekomme langsam Hunger, es fällt aber echt schwer, eine Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme zu finden, da die Shops, Bars und Restaurants alle gleich aussehen. In Kabale ist dann so viel los, dass ich keinen Parkplatz finde und so geht es weiter über die Matschpiste bis zur Anhöhe kurz vor dem See. Hier steht dann in bester Aussichtslage ein nettes Restaurant, wo ich essen kann. Es gibt – ganz landestypisch – vegetarisches Masala. Das ist wirklich gut und auch der Tofu schmeckt super, was ich selten von Tofu behaupte. Hier schaue ich mich dann auch nochmal die Handys an und stelle fest, dass mein Zweittelefon wohl technische Probleme hat. Also flugs die Karte ins Hauptelefon gesteckt und es ward Internet. Hurra! Ich bin mit der Welt wieder in Kontakt.
Der See vom Badesteg aus
Das Restaurant
Der Garten
Unten am See merke ich schnell, dass es mir hier nicht besonders gefällt. Man wird von lauter Schleppern und Touranbietern angehalten, die am Besten wissen, was man braucht – das brauche ich nicht. Der See selbst liegt landschaftlich wundervoll. Meine Unterkunft, Das Kalebas Inn / Kalebas Campsite ist einfach, schön aber letztendlich überteuert. Dafür sind die Mitarbeiter sehr nett und unglaublich bemüht.
Das Abendessen muss ich gleich bestellen, da es sein kann, dass man noch etwas dafür besorgen muss. Auch das Duschen muss man vorher anmelden, da das Wasser über ein Feuer heiß gemacht wird. Die Koordination passt nich ganz. Als das Wasser gerade heiß ist, ist es das Essen auch. Es gibt übrigens Pilzsuppe und einen ugandischen Rindereintopf mit Kartoffeln, Bananen und Gemüse, was alles sehr gut schmeckt. Im Zimmer angekommen dusche ich dann halt kühl, aber danach friert man in der kalten Luft ja nicht so. Warm halten mich dafür die vier Bettdecken, ganz schön kuschelig.
Badeplattform am See
Die Zimmer
Mein Zimmer
Blick von der Terrasse
Reisedetails:
Von: Lake Mburo Nationalpark
Nach: Lake Bunyonyi
Strecke: 197 km, Asphalt, Gravel
Übernachtung: Kalebas Campsite
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