26.-31.10.2013
Ich habe sehr gut geschlafen, allerdings bin ich recht früh aufgewacht. Gut, das ist hier auch in Ordnung, wenn die Sonne doch schon kurz vor sechs aufgeht. Also noch ein Bisschen rumgelümmelt, frisch gemacht und ab zum Frühstück. Dort angekommen merkte ich, dass ich nicht der einzige Frühaufsteher war. Das Frühstück war auch recht gut, es gab Toast, Tee oder Kaffee, Omeletts und Obst.
Nach dem Frühstück hatte ich eine Verabredung mir Sonly, meinem Tauchlehrer. Er erklärte mir, wie der Kurs abläuft und wir suchten mein Equipment zusammen. Kurz darauf ging es auch schon los. Wir fuhren mir dem Boot nach Bangka Island, einer Trauminsel, die leider von einer chinesischen Firma ausgebeutet werden soll, nachdem man dort reiche Bodenschätze gefunden hat. Zunächst durfte ich schnorcheln, da Sonly noch die Taucher betreuen musste. So konnte ich mich aber schon einen ersten Eindruck von der wunderschönen Unterwasserwelt dieser Gegend machen. Viele kleine bunte Fische, Stachelrochen, Feuer- und Steinfische, kleinere und größere Fischschwärme.
Nach dem Schorcheln sah ich schon den ersten Sonnenbrand an den Stellen, die der Wetsuit nicht verdeckte – na klasse! Aber das ließ sich nicht vermeiden. Nach einer Pause kam dann mein erster Tauchgang. Ich war schon ziemlich gespannt, wie sich das alles anfühlen würde. Also rein ins Equipment, an die Kante gesetzt und platsch ins warme Wasser. OK, das war ja schon mal nicht schlimm. ich schwamm zwar etwas unbeholfen an der Wasseroberfläche, aber ich schwamm und ging nicht von alleine unter. Luft bekam ich auch gut durch den Atemregler. Sonly bedeutete mir dann, dass ich mal die Luft aus der Weste lassen sollte und plumps ging ich unter und fand mich am sandigen Boden wieder. Also gut, das klappte auch. Zunächst kam ich mir vor wie eine Krabbe, die rote Farbe meiner Waden trug hier sicher auch etwas zum Gefühl bei. Sonly sortierte meine Gewichte und irgendwann war ich richtig austariert und konnte einigermaßen schweben – nun ja, ich bewegte mich um Zickzack-Kurs vorwärts. Aber das Gefühl war super. Hammer! Genial!
Gefühlt viel zu früh musste ich wieder auftauchen und an Bord gehen. Nun ja, die Flasche war schon ziemlich leer. Dann ging es zurück zum resort, kurz duschen und dann zum mittagessen, welches auch sehr lecker war. Den Nachmittag verbrachte ich mit einer angenehmen Mischung aus Theorie Lernen, Rumlaufen, Dösen und was man halt so macht, wenn es nichts zu Tun gibt. Abends kurz nach Sonnenuntergang wurde dann wieder zum Abendessen gerufen und ich wurde von allen seiten zu meinem ersten Tauchgang beglückwünscht. Es war wieder ein toller Abend mit vielen Tipps und Geschichten rund ums Tauchen. Irgendwann nachdem der Strom angestellt wurde und ich noch ein Terrassenbier getrunken hatte, fiel ich dann müde und zufrieden ins Bett.
Die nächsten Tage liefen etwa gleich ab. Der nächste Tauchgang führte mich schon ins etwas tiefere Wasser, wir arbeiteten am richtigen Gewicht, ich arbeitete am Druckausgleich, der mir schwerer fiel als ich anfangs dachte, und an der Tarierung. Schön war aber zu sehen, dass man tauchen wirklich schnell lernen kann und man deshalb auch schnell Erfolge sieht. Es machte unheimlich Spass und ich war immer weniger von Techniken und Übungen abgelenkt. Ich genoss das Schweben unter Wasser und die unbekannten Ausblicke.
Natürlich machte ich alle Übungen. Das Ablegen der Ausrüstung machte keine Probleme, ebenso wenig das Ausblasen der Maske und abnehmen des Atemgerätes. Es ging immer ein Stück tiefer und beim dritten Tauchgang fand ich mich dann auch schon auf 18 Meter wieder. Diese Welt unter Wasser ist extrem faszinierend und langsam schaffte ich es auch schön zu schweben. Sonly machte seinen Job auch wirklich prima. Als ich sicher genug war nahm er seine Kamera mit meiner Speicherkarte mit und ich meine GoPro. Bei den letzten beiden Tauchgängen schaffte ich es sogar, jeweils eine Stunde unter Wasser zu bleiben.
Nachmittags war dann immer Extremrelaxing angesagt. Ich lernte, las und ging spazieren. Auf Dauer war mir das natürlich etwas langweilig aber das Tauchen machte alles wieder wett. Die Theoriefragen beantwortete ich zwischendurch auch, so dass ich am vorletzten tag in Pulisan meinen Open Water Schein mein Eigen nannte. Abends führten wir sehr nette und spannende Unterhaltungen. Einmal wurde auch Kathrins Geburtstag mit einheimischer Musik, frisch gegrilltem Fisch, Bier und Wein gefeiert.
Meinen Ausflug in den Tangkoko Nationalpark musste ich leider streichen, dafür nahm der Kurs zu viel Zeit in Anspruch und nachmittags wurde der Ausflug nicht angeboten, was auch gut war, da es immer wieder nachmittags regnete.
Nach einer Woche war mein Aufenthalt einerseits leider, wegen nachmittäglicher Langeweile aber auch zum Glück beendet und ich machte mich auf nach Manado. Ich nahm den Transport vom Hotel bis zum Flughafen in Anspruch, da es mit öffentlichen Verkehrsmitteln von hier aus eine halbe Weltreise geworden wäre. Vom Flughafen bis zum Hotel Central (nein lieber Taxifahrer, nicht Grand Central!) hatte ich die langsamste Taxifahrt meines Lebens und musste dem Fahrer mehrmals den Weg erklären, obwohl ich ja noch nie in dieser Stadt war. Letztendlich kam ich aber auch an. ich nahm das Superiour Double Zimmer, das bis auf Warmwasser und einer Klimaanlage seinem namen keine Ehre machte. Das Zimmer war aber in Ordnung und was erwartet man schon für 15 Euro inklusive Frühstücksbuffet.
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