01.04.2013
Es scheint ein schöner Tag zu werden. Beim üppigen und sehr leckeren Frühstück linst schon die Sonne zwischen dem Hochnebel hervor und wärmt den Wintergarten, in dem sich die Frühstückstische befinden. Wir lassen es uns zunächst aber mal gut gehen und stärken uns für den Tag. Heute steht die obligatorische Chiemsee-Rundfahrt auf dem Plan.
Nachdem alle wach, gestärkt und ausgehfein sind, geht es also los zum See. Wir machen zunächst einen Zwischenstopp in Prien, um uns ein wenig die Stadt anzusehen. Es gibt eine sehenswerte Kirche, ein Heimatmuseum mit bemalter Fassade und einige schöne alte Häuser. Da heute Ostermontag ist, wird in der Kirche gerade eine Messe abgehalten, die die Damen besuchen. Ich mache mich auf, einen kurzen Multicache zu suchen. Die Aufgabe von „Bildungsoffensive 1“ erweist sich als gut machbar und führt mich schnell zur sehr schön und frech versteckten Dose. So fängt der Tag gut an! Nach dem ersten Erfolg treffe ich die Damen wieder und schaue mir auch noch kurz die Kirche an.
Der Plan war dann eigentlich, dass wir das Auto in Prien stehen lassen und mit der Bahn an den See fahren. Leider fährt die Chiemseebahn erst ab 1. Mai, so dass wir doch mit dem Auto zum großen Parkplatz am See fahren müssen. Dort kaufen wir uns ein Familienticket für die Inseltour West für 22,80 € nach Herrenchiemsee und zur Fraueninsel und erfahren, dass wir auch direkt an Bord gehen können. Wenige Minuten später geht es auch schon los. Trotz der Sonne ist es eisig kalt und auch eine schöne Fernsicht will sich nicht so recht einstellen. Das macht aber nichts, wenigstens ist so nicht so viel los.
Nach ca. 15 Minuten Fahrt kommen wir auch schon an der Herreninsel an. Während die Damen die Örtlichkeiten inspizieren, gehe ich zum Ticketschalter, der sich direkt hinter der Anlegestelle befindet, um Karten für das Schloß Herrenchiemsee zu besorgen. Hier ist wirklich alles straff durchorganisiert: Auf den Tickets ist gleich die Zeit für die Schloßführung notiert, sie findet in einer halben Stunde statt, der Fußweg zum Schloß ist mit 20-25 Minuten verzeichnet. Um unnötiges Meckern zu vermeiden, entscheiden wir uns, mit der Kutsche zum Schloß zu fahren. Das kostet und zu dritt 6,- €, Zeit spart man dadurch übrigens nicht…
Am Schloß bleibt nur noch wenig Zeit, schon geht die Führung los. Unsere Führerin, ein junges Mädchen, macht ihre Sache sehr gut. Die Führung ist sehr interessant und dauert auch nicht übertrieben lange. Wir empfinden das als sehr angenehm. Das Schloß wurde nie fertig gestellt, ein Flügel befindet sich seit dem Bau im Rohbauzustand. Die fertig ausgebauten Räume sind aber extrem pompös. Zunächst geht es durch die privaten Räume Ludwigs. Es werden viele Details erklärt und immer wieder auf die Kopie des Schloß Versailles eingegangen. Danach geht es zu den offiziellen, repräsentativen Räumen, allen voran natürlich die sehr beeindruckende Spiegelgalerie. Weiter geht es dann in die unteren Stockwerke des nicht fertig gestellten Flügels, vorbei am „Tischlein deck dich“, einem Tisch, der unten gedeckt wird und dann über einen Aufzugmechanismus nach oben in den Speisesaal gefahren wird. Es geht durch das Badezimmer auf einer Brücke über die „Badewanne“, bei der man sich fragt, wieso Ludwig eigentlich ertrunken ist – den Ausmaßen der Wanne nach, muss er ein guter Schwimmer gewesen sein. Danach ist die Führung zu Ende und wir begeben uns ins Restaurant, um einen kleinen Snack zum Mittag einzunehmen.
Danach schauen wir uns die Außenanlagen an, die wegen des langen Winters zum Großteil noch aufwändig abgedeckt sind. Dann machen wir einen kleinen Spaziergang zurück zur Anlegestelle, verpassen um Haaresbreite das Boot zur Fraueninsel und vertreiben uns die Wartezeit mit Stöbern im Souveniershop. Nach ein paar Minuten kommt aber schon das nächste Boot zur Fraueninsel.
An der Fraueninsel bereite ich mich kurz auf den zweiten Cache des Tages, den Multi „Fraueninsel“ vor, dessen erste Station am Anleger ist. Der Cache erweist sich als sehr passen für unseren kleinen Inselausflug, da er sich in sehr engem örtlichen Rahmen bewegt und zwar dort, wo wir auch unterwegs sind. Wir gehen natürlich zuerst einmal ans Klostertor. Das Kloster selbst ist in Betrieb und kann deshalb nicht besichtig werden. Danach gehen wir in den übervollen Klosterladen, wo wir auch ein paar Kleinigkeiten kaufen. Dann geht es weiter zur Kapelle, die sehr schön erhalten ist und einen Besuch absolut lohnt. Gegenüber steht noch die alte karolingische Torhalle aus der Frühzeit des Klosters.
Da uns nun langsam der Magen knurrt, entscheiden wir uns für ein frühes Abendessen beim Klosterwirt, direkt gegenüber der Anlegestelle. Das ist ein schöner alter bayerischer Wirt, bei dem es die üblichen Schmankerln sowie natürlich Chiemseefische gibt. Die Bedienung war super nett, die Portionen sehr reichlich und das Essen genial lecker. Dabei waren die Preise noch sehr moderat, obwohl hier hunderte Touristen aus- und eingehen. Auch das Bier ist übrigens – wie überall in dieser Gegend – lecker.
Nach dem Essen blieb noch ein wenig Zeit bis zum letzten Schiff zurück nach Prien. Wir machten uns also noch auf die Suche nach dem Final des Fraueninsel-Caches, das nochmals einen kleinen Spaziergang über die Insel erforderte. Die sehr nett versteckte Dose zeigte sich schnell. Ich war aber froh, an einem Tag wie heute zu suchen. im Sommer macht das hier bestimmt nicht so viel Spass.
Irgendwann kam dann auch unser Schiff und brachte uns zurück nach Prien. Dort kauften wir noch ein paar Getränke für den Abend und gingen zurück in die Pension.