25.11.2016
Da es nachts so unglaublich viel geregnet hat und die Wege im Nationalpark dementsprechend matschig sind, entschließe ich mich, heute schon weiter zu fahren. Es ist auch nahezu unmöglich, eine einigermaßen vernünftige Wandertour zu organisieren, da die Lodges anscheinend alle ihre eigenen Süppchen kochen. Unter Naturewalk stelle ich mir halt etwas anderes vor, als einen Berg durch Gemüsefelder hoch zu laufen. Aber alles nicht sehr schlimm, so kann ich die ohnehin zeitlich lange Strecke zum Queen Elisabeth NP gemütlich angehen. Die Strecke durch den Bwindi NP soll ja in der Regenzeit etwas schwierig befahrbar zu sein.
Blick auf die Vulkane im Kongo
Virunga Vulkane
Nach Frühstück und freundliche Verabschiedung geht es zurück zur Straße Kabale – Kasese, die heute mein einziges Stück Asphalt sein wird. Ich suche noch eine Tankstelle und fahre dann auf der Matschpiste in Richtung Buhoma. Google Maps leitet mich hier sehr gut. Es geht stetig bergauf und zunächst ist die Piste ein Traum. Aber bald fangen die ersten Baustellen an. Das bedeutet, dass Erde hin und her geschoben wird, um den Belag eben zu halten, das bedeutet aber auch, dass für kürzere Abschnitte Meterlange Schlammlöcher bezwungen werden müssen. Der Allrad komt zwar gut voran, die Lenkung macht aber was sie will. Dennoch klappt alles, zum Glück geht es bergauf. An einer Kreuzung biege ich dummerweise falsch ab, da ich nicht aufs Handy geschaut habe. Zur Freude einiger Schulkinder, die gerade Pause haben, fahre ich durch eine Gegend, in die sich Touristen wohl nicht sehr oft verirren. Also zurück und weiter die Berge hinauf.
Landschaft mit Feldern
Teefelder
Terrassenfelder
Nach einer Weile fährt man dann durch den Bwindi NP. Das ist eine wunderschöne Strecke. Sehr viel Grün, gewalzte Piste, gelegentlich Affen auf der Straße und sehr viele Hinterlassenschaften der Waldelefanten. Leider (oder vielleicht zum Glück?) begegne ich keinem. Danach kommt ein längerer Abschnitt durch Teeplantagen mit sehr schönen Blicken ins Tal. Dann geht es nochmal durch den Nordteil des Nationalparks, der auch sehr schön ist. Hier könnte man doch auch ein paar Wege anlegen, das hätte Potential.
Das Bergland hört dann abrupt auf, die Pisten werden staubig und die Lust wärmer. In Kihihi, gehe ich zu Bank und besorge mir etwas Prepaid Guthaben. Dies ist das einzige größere Dorf auf meinem Weg und ist auch ganz nett (hübsch kann man nicht sagen, die Dörfer sehen doch alle sehr ähnlich aus bis jetzt).
Im Bwindi NP
Fluss im Regenwald
Gute Piste
Weiter geht es in Richtung Ishasha. Dummerweise verlasse ich mich nun auf Googles Karten und biege rechts ab. Die Staubpiste ist super gewalzt aber nur gerade so breit wie mein Auto. Ich merke also schnell, dass dies zumindest nicht die Hauptstraße ist. Aber egal, die Abkürzungen haben mich bisher immer ans Ziel gebracht. Ich bin wieder mal die Sensation der Passanten, alle grüßen mich oder schauen verdutzt. Dummerweise ist die Straße, die ich weiter fahren soll dann nicht mehr son breit wie mein Auto und ich muss umkehren. Nach genauerem Studium der Karte sehe ich dann den richtigen Weg.
Dieser verläuft dann auch problemlos und führt schon durch den Südsektor des Queen Elisabeth NP.
Es wird trocken und staubig
Die Svanne
Den Abzweig zur Ishasha Jungle Lodge finde ich dann problemlos. Angekommen, sehe ich, dass ich wieder der einzige Gast bin. Ich frage nach den Preisen und muss mich erst mal setzen. Stand im Reiseführer noch 80$ (was ein Schnäppchen gewesen wäre), so werden nun 200$ verlangt. Ich lehne dankend ab und möchte mich schon zur nächsten Lodge aufmachen, als mich die Managerin fragt, ob denn 100$ okay wären. Ja, das sind sie! So werde ich den ersten Abend in einer echten Luxuslodge verbringen. Die Häuschen laufen noch als Zelte, sind aber eigentlich nicht mehr als solche zu erkennen. Es gibt warmes Wasser und dauerhaft Solarstrom. Die Zimmer sind sehr groß und komfortabel und die Leute sind sehr nett und das nicht zu übertrieben.
Mein Domizil
Genügend Platz
Schickes Bad für ein Zelt
Nachdem ich mich frisch gemacht habe, gehe ich unter einer lautstarken Kolonie von Webervögeln hindurch zum Abendessen. Es gibt Kürbissuppe mit Kräuterbrot, Hühnchen mit Papaya und Schokobanane. Alles sehr lecker. Zudem gibt es die Chance auf Internet, nicht sehr stabil und eher langsam, aber immerhin. Ich werden noch darauf hingewiesen, dass ich nachts nicht alleine durch die Anlage laufen sollte, da hier immer wieder alle möglichen Tiere unterwegs sind. Heute besonders, da sich ein Löwe hier herumtreibt, den die Range erst noch zurück scheuchen müssen. Zur Beruhigung wird noch gesagt, es sei nur ein junger Löwe – aha!
Der Balkon
Das Zelt
Webervogelbaum
Reisedetails:
Von: Rushaga im Bwindi Impenetrable Forest Nationalpark
Nach: Ishasha
Strecke: 194 km, Schlamm, Staub, Gravel
Übernachtung: Ishasha Jungle Lodge
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