26.06.2015
Eine lange Reise steht bevor. Eigentlich fast so lange, wie eine Reise nach Asien (naja nicht ganz), nur dass sie eigentlich nur nach Spanien geht. Ja aber nicht irgendwo in Spanien sondern an den südlichsten Zipfel Europas. Aber von vorne: Abholung zuhause um halb vier morgens, einchecken am Stuttgarter Flughafen und dann mit der ersten Maschine des Tages nach Malaga. Dort zum Mietwagenstand hetzen, um dann geduldig in der Schlange zu verharren. Die ist zwar nicht lang dafür dauert es aber sehr lange, da die meisten Deutsche sind und wir alles natürlich sehr genau nehmen. Wir sind im Moment zu dritt und nehmen ein großes und ein kleines Auto. ich habe ja kein kite-Geraffel mit und komme so auch locker mit einem Corsa klar, während die beiden Kiter Gepäck in Form von Schrankkoffern dabei haben. Ich frage mich, warum Frank nicht nur ein Ticket gekauft hat. Nadine hätte locker in die Kitetasche gepasst.
Hurra wir haben die Autos und los geht es auf noch 2,5 Stunden Fahrt am frühen Morgen. Der Corsa läuft gut und hat eine ganz akzeptable Musikanlage und auf dem Handy hat es viel davon – viel, das kein anderer außer mir hören mag. So macht es Spaß. Gute Musik (laut), gutes Wetter (sonnig) und eigentlich auch eine gute Strecke (voll). In Tarifa angekommen, geht es als Allererstes zum Supermakrt, der liegt nämlich auf dem Weg. Dann wagen wir uns in die engen Gassen Tarifas. Und eng sind die wirklich. Das große Auto hat echte Probleme, um manche Kurve zu kommen. Wir laden aus und verstauen die Autos dann ausserhalb der Altstadt. Der Weg aus den labyrinthischen Gassen ist nicht gerade einfach. Dann geht es erst mal ans Kitegebastel und irgendwann wird mir der Lieblingsstrand präsentiert: Willkommen in Valde (also: Valdevaqueros, aben man ist neben faul halt auch cool). Hier treffen die Kiter ihre alten Bekannten und ich die spinnerten Kiter. Eigentlich ist es wie früher mit meinen Eltern: Die sind auch Jahr für Jahr nach Cuxhafen gefahren, um die alten Kumpels zu treffen. Für den Junior war das irgendwann öde aber auch erst gegen später, ich hatte ja auch die jungen Kumpels, die Jahr für Jahr kamen.
Also zurück zum Strand: Wir sind ja zum Mittagessen hier und es ist sehr entspannt. Alle hängen gemütlich rum, es kommt Musik und es wird gegessen und getrunken. Großes „Hallo“, als wir die Starndbar betreten – natürlich nicht wegen mir, außer Ginze kennt mich ja keiner. Es stellt sich heraus, dass sich hier doch ein paar ganz nette Typen rumtreiben und Typen, wie man sie nur in den RTL-Auswandererfilmen sieht. Allesamt entspannt, cool nett, umgänglich. Das wird eine gute Woche! Aber jetzt erst mal Mittagessen. Es gibt Buffetessen und Bier. Das passt. Das Essen ist eigentlich recht gut und vor Allem viel und das Bier kühlt und erfrischt. Ich bin jetzt ja auch schon über acht Stunden auf den Beinen, da darf es das auch. Den Rest des Tages verbringen wir mit „Hallo“ Sagen, Wind checken, der wohl viel zu böig ist und mich ganz einfach sandstrahlt. ich bin ja jetzt nicht so der Strandmensch aber es geht hier schon – zumindest einen halben Tag oder so – es geht! So langsam trudeln auch alle ein bis wir nach Hause müssen, da der letzte nicht genau weiß, wo er hin muss und wir ja auch noch den Sand aus den Körperöffnungen waschen müssen und etwas Essen möchten. Also erster Strandtag vorbei!
Im Laufe der Zeit dröppeln die letzten Mitreisenden ein. Wir machen und derweil frisch (manche behaupten, ich würde besonders lange brauchen, was aber absolut übertrieben ist). Ich darf übrigend im Maisonettebereich der Wohnung nächtigen. das ist eine über eine Leiter erreichbare Nische über der Treppe, in der es im Moment noch frisch ist. Ich kann mir nur vorstellen, dass es im Laufe der Woche ganz ordentlich warm wird, so unterm Dach. Nach einem Begrüßungsbier geht es dann in die Stadt. Die Lage der Wohnung ist traumhaft. In spätestens 10 Minuten befindet man sich mitten in Tarifa. Viel ist hier noch nicht los, wir sind ja auch zu Beginn der Saison da. Wir finden ein Restaurant und essen wirklich lecker. Dann geht es danach noch zu den besten Mojitos in town und die sind wirklich sehr gut – etwas anders als gewohnt, aber sehr gut. Irgendwann spät geht es nach einem langen Tag nach Hause. Ein paar hauen sich gleich in die Koje, ich bleibe wie so oft als letzter wach – im Alter braucht man einfach nicht mehr so viel Schlaf.