20.10.2012, am Nachmittag
Gemütlich saßen wir am Straßencafé in der Sonne und genossen die kleinen Snacks und kühle Getränke und schauten dem treiben auf dem Flohmarkt zu. unsere Nachzügler sind mittlerweile auch eingetroffen und wir überlegen uns, wie die weitere Gestaltung des Tages verlaufen soll.
Wir entschieden uns, erst mal in die Straßenbahn zu steigen und uns ein wenig durch die Stadt gondeln zu lassen. Also liefen wir nochmal über der Diebesmarkt in Richtung der nächsten Haltestelle. Dort stellten wir fest, dass die Bahnen in Richtung Innenstadt heillos überfüllt waren. Wir machten also erst einmal ein paar Photos und liefen entlang der Schienen. Es geht ganz schön eng zu. In den Gassen laufen Menschen und fahren Trams und Autos. Glücklicherweise sind die Bahnen so laut, dass man zumindest nicht von ihnen überfahren wird.
Wir gingen also wieder in Richtung Innenstadt, da die Bahnen viel zu voll waren, als um die Ecke eine leere Straßenbahn hielt. Kurz entschlossen stürmten wir alle auf die andere Straßenseite und enterten die Bahn durch den hinteren Eingang. Dies ist allerdings ein gewichtiges Vergehen, was uns der Fahrer unverständlich mitteilte. Die Bahn ist nur von vorne zu betreten! Brav zeigten wir unsere Tickets vor, was die Wogen wieder einigermaßen glättete. Wir fuhren nun auf jeden Fall alle in der Bahn und genossen die Aussicht.
An der Endhaltestelle angekommen, stellten wir dann fest, dass man die Bahn erst einmal verlassen muss, um dann in die andere Richtung wieder einzusteigen. Also reihten wir uns in die Schlange ein und nahmen dann die dritte Bahn wieder in Richtung Alfama und Baixa. Da das Wetter immer besser wurde, beschlossen wir dann, nicht ganz in die Innenstadt zurück zu fahren. Wir stiegen am Largo Das Portas Do Sol aus, einem etwas touristischen Platz mit einer super Aussicht über die Alfama zum Teijo. Dort fotografierten wir ein wenig und suchten uns dann ein Café, wo wir uns erfrischten.
Trotz vieler Touristen ergatterten wir noch einen Platz in einem netten Café. Als wir hier so saßen und und unterhielten, kam einer der vielen Straßenverkäufer vorbei und bot uns eine illustre Auswahl aus bunten Brillen und allerlei Leuchtkram an. Nach kurzer Zeit erkannten wir ihn: Es war der nette und lustige Verkäufer, den wir am Vorabend schon kennen gelernt hatten und mit dem wir uns sehr schön unterhalten hatten. und jetzt hörten wir auch den Spitzenspruch: „100 Jahre Garantie!“. Er und wir hatten noch eine weile unseren Spaß, bevor wir dann weiter durch die Alfama in Richtung Baixa liefen.
In der Baixa angekommen, stärkten wir uns nochmals mit einem kleinen Snack, bevor wir zurück ins Hotel gingen, um uns ein wenig auszuruhen. Es wartete ein hoffentlich leckeres Abendessen und wahrscheinlich auch eine wieder längere Nacht auf uns.
Ein kurzer Zwischenstop im Corte d’Ingles brachte keine neuen Erkenntnisse. So ging es dann ins Hotel, wo wir uns auf den Abend vorbereiteten. Ich schaute noch beim Supermarkt vorbei, um ein paar brasilianische Mitbringsel aus Portugal einzukaufen. Danach war’s aber auch für mich Zeit für ein Schläfchen.
Gegen 19 Uhr machten wir uns mehr oder weniger fit wieder auf, um das am Vortag reservierte Restaurant zu besuchen. gestern versprach es Gutes: Es waren doch auch einige Portugiesen zu sehen, es gab dicke Fleischstücke auf heißem Stein und das Publikum schien weder zu jung noch zu alt für uns. Also ging es volle Vorfreude dort hin. Und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Das Lokal war urig, die Leute sehr nett und das Essen und der Wein wirklich lecker. Zwischenzeitlich entbrannte zwar eine Diskussion, was unter „medium“ und „rare“ zu verstehen ist, wobei eigentlich bekannt war, dass in Portugal und Spanien wie in Brasilien das Fleisch immer etwas blutiger ist, als wir das in unserer „perfekten“ Welt gewohnt sind.
Gestärkt verließen wir das Lokal und begaben uns wieder in die Ausgehmeile, wo wir die Nacht in diversen Läden mit verschiedenster Musik verbrachten. Ich fand es klasse, wie abwechslungsreich die ganzen Läden sind. Man findet für jeden etwas. Irgendwann nach Mitternacht wurde es mir und ein paar anderen aber zu viel und wir verließen den Sambaschuppen, nahmen eine Taxi und fielen im Hotel ins Bett.
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