Der Zweite Teil meiner Tempelbesichtigung steht heute an. Nachdem ich bei meinem Tempelerholungstag gestern gemerkt habe, dass Fahrrad Fahren bei über 30 Grad nicht gerade erholsam ist, nehme ich heute doch gerne wieder die Dienste von Hem Valong, meinem Tut Tuk Fahrer in Anspruch.
Wir gehen wider früh los, um dieses Mal die große Runde zu Fahren. Es geht wieder auf die Zufahrt Richtung Angkor Wat, lassen dieses aber rechts liegen und begeben uns direkt Richtung Bayon und Angkor Thom. Bayon hatte ich ja schon kennen gelernt aber in Erwartung auf den großartigen Sonnenuntergang nicht komplett besichtigt. Heute mache ich mich also auf eine etwas ausgiebigere Besichtigungstour dieses schönen kleinen Tempels. Er ist ziemlich gut erhalten und ich entdecke viel Details. Die Türme bieten immer weider interessante Perspektiven. Vor allem die Gesichter, die in alle Himmelsrichtungen schauen, und die Nagas faszinieren mich immer wieder.
Nach einigen Treppenstufen hoch und runter gehe ich weiter zu Angkor Thom. Um Bayon herum ist wohl der Elefantenreitplatz bzw. die ansässige Elefantenvermietung. Die bunt geschmückten Dickhäuter müssen hier dicke und dünne Touristen chauffieren. Ich bleibe heute bei Tuk Tuk und verlasse mich auf meine Beine.
Jetzt geht es weiter über die Straße zu Baphoun. Dieser Tempel erinnert ein wenig an die Maya-Pyramiden und muss mal sehr imposant gewesen sein – ist er eigentlich immer noch. Baphoun wird gerade restauriert. Man sieht auf dem Weg zum Tempel tausende von Teilen, eines riesigen dreidimensionalen Puzzles. das ist wohl schon eine größere Herausforderung. Aufgrund der Renovierung, kann man die Pyramide im Moment aber nur von vorne betreten und nicht weit heraufsteigen.
Langsam wird es wieder sehr warm und hier stehen erst mal nicht so viele Bäume. Gut, dass ich hier morgens angefangen habe. Ich gehe weiter zur Elefantenterrasse. Die Einfassung der Terrasse ist mehrere hundert Meter lang und besteht aus lauter kunstvollen Elefantenreliefs. An den Eingängen ins Innere stehen die Elefanten Spalier.
Von der Elefantenterrasse gehe ich nun weiter ins innere in Richtung Phimeanakas-Tempel. Nun wird es vorübergehend etwas schattige, da das Gelände von Bäumen bewachsen ist. Es sieht aus, wie ein gepflegter Park, bis ich dann zum pyramidenförmigen Tempel komme. Er hat steile Treppen, ist aber nicht sehr hoch und natürlich muss ich dort hoch steigen. Von oben ist die Aussicht natürlich nicht sehr beeindruckend, da die Bäume außen herum den Tempel meist überragen.
Ich gehe zurück durch den Park zur Elefantenterrasse und genieße den Blick über den großen Platz von Angkor Thom in Richtung Kleang, von dem noch ein paar Türme erhalten sind. Neben der Elefantenterrasse ist die Terrasse des Laprakönigs, die mit hunderten von kleinen Figuren verziert ist. Diese Terrasse soll von dem König stammen, die hier die erste Stadt errichten lies und dann wohl an Lepra starb.
Angkor Thom ist riesig und so vergeht die Zeit wie im Flug. da ich ja noch einiges sehen möchte, rufe ich Hem Valong und wir fahren weiter in Richtung Praeh Khan. Diese Anlage gefällt mir sofort. Sie ist auch von allen Himmelsrichtungen über Dammwege erreichbar und liegt Tomb Raider mäßig versteckt im Wald. Die Gebäude sind teilweise von großen Urwaldbäumen überwachsen. Man kann auch die ganze Anlege betreten und findet immer wieder tolle, abenteuerlich aussehende Stellen. Zudem ist sie recht gut erhalten.
Praeh Khan hat mir bis jetzt am Besten gefallen, er ist schön abenteuerlich und zum Teil noch so erhalten, wie man ihn vorgefunden hat. Nun geht es aber weiter mit dem Tuk Tuk. ich bin auch erst einmal froh, wieder ein wenig zu sitzen und frisches Wasser trinken zu können. Die nächste Station ist Neak Pean, ein kleiner aber außergewöhnlicher Wassertempel. Er war früher eine künstliche Insel.
Dieser Besuch ist recht schnell vorbei, die Anlage ist nicht sehr groß. Es geht weiter zu Ta Som. Dies ist ein buddhistischer Flachtempel mit dreifacher Einfassung. Es soll eine Miniaturversion von Ta Phrom sein. Hier ist die Dschungelatmosphäre nochmals klasse. Viele Teile der Ruinen sind noch nicht ganz freigelegt und überwachsen. Er gefällt mir auch sehr gut, vor allem, weil hier nicht sehr viel los ist.
Wir fahren weiter, nun durch Reisfelder, zum östlichen Mebon. Dieser Tempel war Shiva gewidmet und stand auch als Insel im östlichen Bayon. Es ist eine recht gut erhaltene Anlage mit fünf Stockwerken. Unten stehen Elefantenstatuen und von oben hat man einen guten Blick, nicht weil er so hoch wäre, eher, weil außen herum wenig Wald ist..
Ich mache einen kleinen Abstecher in die Reisfelder, da man in der offenen Landschaft doch einen guten Eindruck von der Umgebung bekommt und ich auch langsam genug von Steinen habe.
Dann laufe ich wieder zurück, um auf den Tempel zu steigen. Ich will ja noch sehen, wie die Aussicht ist.
Oben angekommen sehe ich, dass der Tempel für eine schöne Aussicht doch noch nicht hoch genug ist. Dennoch hat es sich geloht, man entdeckt doch immer wieder neue Details und keine Anlage ist wie die andere.
Ich gehe wieder runter und mache ein paar Bilder von Hem Valong, um dann weiter nach Pre Rup zu fahren. Pre Rup ist etwas höher, vielleicht lohnt es sich ja dort nochmal, hoch zu steigen. Die Anlage hat zwar nur drei Stufen, ist aber steiler und Hem sagt auch, dass es hier besonders zu Sonnenuntergang schön ist. Die Anlage ist auch wenig besucht, allerdings auch nicht so schön, wie die anderen Tempel.
Auf den Sonnenuntergang warte ich aber nicht mehr. Ich habe genug geschwitzt und auch genug alte Steine gesehen. Ich lasse mich ins Hotel bringen, wo eine Klimaanlage und eine Dusche auf mich warten.
Dort ruhe ich erst einmal aus. gegen später lasse ich mich nochmal in die Stadt bringen, wo ich wieder Khmer esse. Alt werde ich nicht, es war warm und anstrengend heute und morgen muss ich auch früh los in Richtung Phnom Penh.
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