Erster Tag: Aussicht und Kennenlernen
Am ersten Tag in Kuala Lumpur nahmen wir uns natürlich vor, die Stadt erst mal kennen zu lernen. Wie macht man das am Besten? Natürlich zu Fuß und gerne auch von oben. Zunächst aber mussten wir etwas zum Frühstücken finden. Unser Apartment hat zwar eine kleine und ganz gut ausgestattete Küche, wir aber nichts zu Essen zuhause. Da es in der Umgebung aber viele Hotels und Managed Apartments gab, waren wir ganz zuversichtlich, schnell etwas zu finden. Direkt unterhalb gab es ein 24/7 Restaurant, das Angebot traf aber Zélias Geschmack nicht so ganz – ganz wichtig ist natürlich immer der Kaffee…




Ums Eck fanden wir aber dann ein sehr fancy Café (Miss J Cafe KL), dessen Speiseangebot auch mir zusagte. Es war zwar nicht ganz billig (zumindest für malaysische Verhältnisse), aber das Essen war wirklich gut und die Portionen sehr ausreichend. So ging es gestärkt und voller Tatendrang weiter durch die Stadt. Das Epappenziel war der KL-Tower mit vorherigem kurzen Stop am UBN-Tower bzw. dem Shangri La Hotel, hier hatte ich früher gewohnt und gearbeitet (also nicht im Hotel, sondern im Gebäude). Da wir nicht den ganzen Tag durch die tropisch-schwüle Hite laufen wollten, besorgten wir und erst mal eine Mehrtageskarte für den öffentlichen Verkehr.

Kleiner Tipp: wenn ihr schon eine Touch and Go Karte habt, nehmt die mit zum Ticketkauf. Eine Mehrtageskarte wird über ein Touch and Go Guthaben verwaltet und kann auf eine vorhandene Karte geladen werden (natürlich pro Person). Ansonsten muss man eine neue T&G Karte mit einem Grundguthaben am Infoschalter kaufen, was aber auch nicht sehr teuer ist. Das Restguthaben kann man natürlich auch später ganz normal nutzen.
Ausgestattet mit Tickets ging es dann mit der U-Bahn Richtung KL-Tower, und zwar direkt mit der Kelana Jaya Line von KLCC nach Dank Wangi. Der Plan war von dort duch den KL Forest Eco Park hoch zum Fernsehturm zu laufen. Leider war der untere Zugang geschlossen, so mussten wir einmal um den Block laufen, eigentlich kein Thema, wenn es nicht gerad zu Regnen anfängt… Aber egal, so kamen wir direkt am Shangri La Hotel vorbei und ich konnte Zélia meine frühere Wohn- und Arbeitstätte zeigen, die sich abgesegen von den Gebäuden doch ganz ordentlich verändert hatte.

Dann ging es weiter zum KL Tower. Da es immer noch regnete, warteten wir unten auf den Shuttle Bus, der aber auch nach einer halben Stunde nicht kam. Es hatte dann auch mit Regnen aufgehört, so liefen wir die Treppen hoch zum Turm und bekamen auch schnell Tickets.
Oben genossen wir die Aussicht. Das Wetter klarte auch ein Bisschen auf, es blieb aber leider noch recht dunstig. Ich war faszieniert, wie sich die Stadt in den letzten 30 Jahren verändert hatte, ich aber trotzdem noch vieles wieder erkannte.











Die nächste Station war dann die Petaling Street, also Chinatown. Dort wollten wir mit dem Bus hin fahren, früher war das mein regelmäßiger Weg, um in die Stadt zu kommen, KLCC gab es damals noch nicht in Gänze. Da der Bus nicht kam – irgendwie hatten wir mit Bussen kein Glück – gingen wir auch jetzt weiter zu Fuß. In Chinatown kamen zunächst nicht an, dafür streiften wir Little India, setzten uns in die U-Bahn und fuhren zur Haltestelle Pasar Seni. Von dort ist es dann nur ein kurzer Weg nach Chinatown.
In der Petaling Street angekommen stürzten wir uns in die Menge schauten und staunten über die angebotenen Waren, die eigentlich wie früher gefälschte Markenklamotten, Essen und Trinken waren. Hinter den Ständen sind auch normale Läden versteckt, die Touristen und auch viele Einheimische versuchen aber, sich mit billiger Kleidung und Reiseausstattung einzudecken. Wir fanden ein kleines indisches Restaurant und aßen hier eine Kleinigkeit.









Danach schauten wir uns das Viertel weiter an, besuchten einen Hindu-Tempel und liefen durch die Gassen bis zur Monorail. Wir hatten keine Lust mehr zu laufen und schauten uns von der Monorail die Stadt an. Dann ging es zurück nach Hause, duschen und ausruhen.
Abends fuhren wir ins Exchange TRX, das wohl neuste Shopping Center in KL. In der KLCC Station war ein Werbeevent für Teil 2 von Squid Game außerdem fan in der Nähe auch irgend eine Cosplayer Convention statt. Es liefen lauter verkleidete Jugendliche herum, was sehr nett war. Ein paar Haltestellen später kamen wir dann im TRX an. Dieses Einkaufszentrum hat uns total begeistert. Natürlich ist es riesig, aber auch wenn wir nicht die passionierten Shopper sind, war das Angebot sehr gut und es macht viel Spaß, durch die Läden zu gehen. Leider waren die schuhe, die ich wollte, ausverkauft, aber für ein paar T-Shirts hat es dann doch noch gereicht. Neben hunderten von Geschäften hat das TRX auch einen recht schönen Dachgarten und einen Vorplatz, der zum Verweilen einlädt. Die große Treppe im Inneren hat auch Sitzgelegenheiten – sogar mit drahtlosen Lademöglichkeiten fürs Telefon.










Natürlich waren wir auch wieder hungrig, hatten aber nicht so recht Lust auf ein Restaurant. Wir fanden dann auch einen Pub, in dem wir ein kühles Bier und ein paar Snacks bekamen. Gestärkt ging es dann wieder heimwärts.
Zweiter Tag in KL: Markt und Genuss
Der nächste Morgen war schön! Ich hatte noch nie eine so gute Fernsicht in KL. Früher waren die Tage von Haze durch die vielen Brandrodungen geprägt. Was die Luftqualität angeht, hat sich schon viel getan. Aus unserem Wohnzimmer hatten wir morgens jedenfalls eine sehr gute Sicht bis nach Genting Highlands.
Nach dem Frühstück – heute bei Starbucks, was ich wohl nicht mehr machen werde, aber der Laden lag direkt auf unserem Weg – gingen wir über die Saloma Link Brücke, die sich Malaysia wohl auf Singapur abgeschaut hatte, durch das Kampung Bharu in Richtung Chow Kit Markt. Das Kampung Bharu ist eine noch bestehende Dorfgemeinschaft mitten in der Großstadt und umgeben von modernen Wolkenkratzern. Hier kann man tatsächlich noch echtes malaiisches Dorfleben mit erleben. Es gibt kleine Restaurants, Läden und auch (Nutz-)tiere. Wenn man die hohen Gebäude außen herum nicht hätte, würde man glauben, man wäre auf dem Dorf.









Nach etwa 20 bis 30 Minuten kamen wir dann am Chow Kit an. Das ist ein sehr großer meist überdachter Markt, wo es alles frisch gibt. Natürlich die komplette Auswahl an Obst und Gemüse, aber auch Fleisch, Geflügel und Fisch. Und frisch heißt hier auch frisch! Wir liefen durch die meisten geöffneten Gänge und hatten viel Spaß am den Marktständen oder die VerkäuferInnen hatten viel Spaß mit uns… An vielen Ständen ließ man uns auch Dinge probieren, die wir noch nie vorher gesehen hatten. Leider war es aber oft schwierig heraus zu finden, wie das, was wir probiert oder angeschaut hatten, dann wirklich hieß. Trotzdem verließen wir den Markt mit ein paar Taschen voller Obst und Gewürzen.












Danach liefen wir weiter durch die Gegend, machten kurz beim Inder Halt und stiegen dann in die Bahn, um zum Merdeka Square zu fahren. Wir begannen mit der Masjid Jamek, schauten uns die Moschee von außen an, sie hatte leider über die Mittagszeit geschlossen, und liefen über den Merdeka Square zum Botanischen Garten, auch hier hatten wir wie letztens kein Glück mit dem Bus… Dort angekommen mussten wir auch mal etwas essen. Von den kleinen Ständen hatte einer auf, das Essen war wie gewohnt ziemlich gut.
Dann spazierten wir ein wenig durch den botanischen Garten, wir wollten auf jeden Fall zum Orchideengarten. Das schafften wir auch, obwohl die Wolken um uns herum schon bedrohlich dunkel wurden. Gerade, als wir mit dem Orchideengarten fertig waren, fing es dann auch an, zu Regnen. Zum Glück schafften wir es noch zum Unterstand des Eingangs des Schmetterlingsgartens, bevor der Regen so richtig stark wurde. Wir nahmen uns also ein Taxi und ließen und erst mal in die Wohnung bringen, um uns ein Wenig auszuruhen, kurz in den Swimming Pool zu gehen und zu duschen.








Abends wollten wir diese Mal etwas besser Essen gehen und suchten uns einen Michelin-erwähnten Inder aus. Dieser lag in der Gegend, wo wir gestern schon waren, also wieder in die Bahn bis zur TRX Mall und dann weiter zu Fuß zum Inder. Was sollen wir sagen? Der Inder war super. Sowohl Einrichtung als auch Service das Essen waren mit das Beste, was wir je beim Inder hatten. Und auch der Preis ging absolut in Ordnung – wir waren auf jeden Fall sehr zufrieden und der Abend hätte nicht besser starten können.
Restaurant
Unser Tipp für indisches Essen in Kuala Lumpur: Das Passage Tru‘ India ist an Michelin-erwähntes Restaurant mit authentischer indischer Küche. Wenn man das Restaurant betritt, fühlt man sich wie in einem indischen Dorf – zumindest soll es so aussehen. Wir fanden, dass hier alles passt und auch die Preise gehen absolut in Ordnung.





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Und hier geht es zur Speisekarte
Glücklich und satt liefen wir von dort aus wieder in die Innenstadt, immer entlang der Jalan Bukit Bintang. Diese Straße ist ein Zentrum für bekannte Restaurants und natürlich die ganzen großen Einkaufszentren. Es reiht sich Seafood-Restaurant an Restaurant und Shopping Mall an Mall und, je mehr man ins Zentrum kommt, Auto an Auto. Gegessen hatten wir schon, einkaufen wollten wir nicht wieder, uns zog es in eine Skybar, von denen es in KL reichlich gibt, die aber nicht immer leicht zu finden sind. Wir hatten und entweder den Helipad oder das Vertigo @ Banyan Tree Kuala Lumpur ausgesucht. Letzteres sollte es werden. Nach einer kurzen Odyssee durch eine Mall und über einen Straßenüberweg schafften wir es auch in die Lobby des Banyan Tree Hotel und wurden zum Aufzug zur Skybar geführt. Wir hatten nicht reserviert, was aber kein großes Problem war. Es waren noch Tische frei, allerdings nicht außen am Geländer. Das machte aber nichts, wir hatten auch an der Hauswand eine gute Aussicht und der Service und die Getränke waren super. Als dann am Geländer Plätze frei wurden, wurden wir auch sofort gefragt, ob wir nicht dort hin sitzen möchten – sehr nett! Wir schlürfte so bei allerbester Aussicht den ein oder anderen oder noch anderen Cocktail und genossen den lauen Abend.










Irgendwann war es aber dann Zeit, nach Hause zu gehen. Zélia vermisste beim Gehen dann allerdings ihr Telefon, was eine mittelschwere Panik nicht nur bei ihr sondern auch bei fast allen Angestellten und ein paar Gästen auslöste. Da das Halbe Lokal also mitbekam, daß ein Telefon fehlte, dauerte es nicht lange, bis jemand das vermisste Gerät fand und ihr übergab. Mal wieder ein Grund, warum ich si gerne in dieses Land gehe: Jeder ist so hilfsbereit, freundlich und vor allem ehrlich!
Nach Hause liefen wir weiter durch die Stadt, unterbrochen von der Suche nach einem Geldautomat und durch die Straßenschluchten vorbei an den Petronas Towers, bis wir endlich frisch geduscht und erschöpft im Bett lagen.
KL, Tag drei: Menschenmengen und Ruhe
Auf dem Programm für heute standen die Batu Caves und eventuell das FRIM. Das Wetter machte einen eher durchwachsenen Eindruck aber zumindest ohne Regen. Zum Frühstück gingen wir nicht weit, wir probierten dieses Mal das 24/7 Restaurant gleich neben unserem Apartment. Das Orchid Restaurant ist ein arabisches Restaurant mit einer guten Auswahl für alle Tageszeiten. Wir hatten Pide und die waren wirklich sehr gut.
Nach dem Essen stiegen wir ins Auto und fuhren zu den Batu Caves. Die Fahrt an den Stadtrand im Norden von KL ging recht schnell, der einzige Stau war an den Höhlen. Hier verpassten wir auch die Einfahrt und mussten eine Ehrenrunde drehen. Wir waren glücklicherweise einigermaßen früh da, so dass sich der Andrang anfangs in Grenzen hielt. Also erklommen wir die steilen Treppen und besichtigten wir die Höhlen. Irgendwie ist es hier ja schon beeindruckend mit den in die Höhlen gebauten Tempeln, man muss sich halt bewusst sein, dass man keine Natur sondern Kultur besichtigt. Da ich ja schon mindestens zwei mal hier war, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen, Zélia fand es interessant, war aber mit mir einer Meinung, dass es reicht, das Ganze einmal gesehen zu haben. Trotzdem hielten wir uns eine ganze Weile in der Anlage auf, es gibt halt doch einiges zu sehen. Beim Abstieg beobachten wir dann noch die Diebstahl-Versuche der Affen-Mafia, die aber rechtzeitig bemerkt wurden und nur den Verlust eines Snacks nach sich zogen. Beim Abstieg merkten wir auch, dass sich die Anlage nun merklich gefüllt hatte, zum Glück waren wir jetzt schon durch, es war schon ziemlich voll und hektisch jetzt.









Da das Wetter zu halten schien, und wir erst mal genug von tempeln und Menschen hatten, fuhren wir weiter aus der Stadt heraus in Richtung Genting Highlands. Der Ausblick von unserem Zimmer hatte uns auch neugierig gemacht und ich wusste, dass die Strecke dort hin auch recht schön ist.
Zunächst ging es auf der Autobahn weiter nach Norden und wir genossen die wirklich schöne Landschaft mit tiefen Tälern und üppigem Grün. Dann ging es weiter auf der mittlerweile auch gut ausgebauten aber immer noch steilen Bergstraße nach Genting Highlands. Auch diese Straße ist sehr schön, allerdings war es bald vorbei mit der guten Aussicht, denn wir fuhren immer tiefer in den Nebel hinein, der irgendwann so dicht war, dass man kaum 10 Meter weit sehen konnte. Außerdem wurde der Verkehr immer dichter und wir standen dann auch bald im Stau. Alles in Allem war das also keine so gute Idee. Nun, wir waren jetzt aber sowieso schon hier, so dass wir (auch in der Hoffnung, vielleicht über die Wolken zu kommen) bis hoch zu den Casinos fuhren. Leider war es aber auch hier extrem neblig und dazu noch kalt, so dass wir unsere Rundfahrt fortsetzten und wieder zurück nach KL fuhren.








Das nächste Ziel war der Park des FRIM, das ist das Forest Research Institute Malaysia und unterhält am nördlichen Stadtrand ein geschütztes Waldgebiet mit einer Art botanischem Garten und einem Skywalk. Der Park ist nicht sehr weit von den Batu Caves entfernt. Der Park selbst kostet einen kleinen Eintritt, den Skywalk sollte man vorher buchen, da der Zutritt begrenzt ist.
FRIM / Skywalk
Der Sykwalk befindet sich in den Kepong Botanic Gardens und nicht direkt am Institut. Wenn man den Skywalk im Internet sucht, wird man meist direkt auf die Website des Skywalk verwiesen, wo dann auch gute Informationen und die Preise verzeichnet sind. Allerdings steht dort nicht, dass der Park selbst auch Eintritt kostet, nämlich jeweils 5 Ringit pro Erwachsenem, für das Auto und eine große Kamera. Der Skywalk selbst kostete uns jeweils 40 Ringit und sollte vorher online gebucht werden.



Mehr Infos:
FRIM Eintrittspreise
Skywalk
Wir hatten Glück, denn als wir ankamen regnete es noch und wir waren fast die einzigen Besucher im Park und die einzigen für den Skywalk. Zuerst spazierten wir aber durch den Botanischen Garten und trafen einen sehr netten Herren, der hier seine täglichen Spaziergänge unternahm. Er zeigte uns ein paar kleine Wege und erklärte auch einige Pflanzen, die hier wachsen, um uns dann noch den Weg zum Skywalk zu zeigen. Da wir die einzigen Besucher waren, war es kein Problem, uns noch mit dem Telefon online zu registrieren und den Eintritt zu zahlen. Am Eingang ist das nämlich nicht möglich.














Der Skywalk selbst ist ein stabiles Baugerüst, auf dem man bis zu 50m über dem Boden einen schönen Einblick in die Natur uns bei gutem Wetter auch eine gute Aussicht auf KL hat. Der höchste Turm des Skywalk kostet übrigens nochmal extra 10 Ringit, wir würden sagen, dass sich das aber nicht unbedingt lohnt. Unsere Aussicht beschränkte sich wegen des nicht besonders guten Wetters auf den Park, lohnte sich aber trotzdem. Oben trafen wir auch einen Studenten, der Vögel beobachtete. Mit ihm unterhielten wir uns auch sehr gut.
Nun war es aber an der Zeit, weiter zu ziehen, wir hatten seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Wir fuhren also wieder zurück in Richtung Stadt und machten an einem kleinen malaysischen Fastfood Restaurant halt, wo wir Teigtaschen und Eierkuchen aßen.















Abends unternahmen wir nichts mehr. Zélia war leicht krank und wollte nicht mehr raus gehen. Ich ging dann noch kurz ins Suria und holte bei Din Tai Fung unser Abendessen, das wir im Apartment aßen. Danach mussten wir auch unser Sachen zusammenpacken, denn am nächsten Tag ging es weiter zum Taman Negara.