Asien 2024/2025
Von Johor Bahru nach Kuala Lumpur
Es war Zeit, weiter zu reisen. Singapur war sehr schön, nun geht es aber weiter ins etwas echtere Asien. Wir müssen zunächst einmal nach Johor Bahru, die Grenzstadt von Malaysia, wo wir unser Mietauto übernehmen. Da wir älter und fauler werden, weil es so tropisch schwül war und weil wir ohnehin zu viel und damit zu schweres Gepäck dabei hatten, entschlossen wir uns, ein Taxi zu bestellen, dass uns direkt nach JB bringt. Es gab natürlich mehrere Möglichkeiten, über die Grenze zu kommen, aber gerade wegen des Gepäcks erschien uns die Taxifahrt am Besten.
Wir wurden dann pünktlich am Hotel abgeholt und die Fahrt war genauso wie der Grenzübertritt problemlos. Es ist allerdings zu beachten, dass man sich für den Eintritt nach Malaysia und das damit verbundene Visa on arrival spätestens einen Tag vorher online registrieren sollte. Die Fahrt bis zur Grenze dauerte etwa eine Stunde. An der Grenze standen wir ein wenig im Stau aber nach einer weiteren Stunde waren wir dann eingereist. Bei Aus- und Einreise gibt man die Pässe einfach dem Fahrer, alle bleiben im Auto sitzen, also so unspektakulär, wie es zum Beispiel in die Schweiz geht.
Nach der Passkontrolle in Malaysia wurde ich allerdings am Zoll gebeten, auszusteigen und unsere Taschen zu zeigen. Eine Tasche wurde kurz geöffnet, das war es aber auch schon. Der ganze Zollkomplex in beiden Ländern ist übrigens beeindrucken groß und perfekt organisiert, alles läuft wie am Schnürchen.






Die Fahrzeugübergabe erfolgte im Parkhaus der City Square, einem recht großen Einkaufszentrum. Wir waren eine Stunde zu früh da und mussten ein wenig warten. Die Zeit nutzten wir aber gut mit ein paar Einkäufen. Schließlich mussten wir ja noch Geld abheben und eine SIM Karte besorgen. Ein paar Kleinigkeiten zu Essen mussten auch noch besorgt werden und Zélia suchte noch nach ein paar leichten Klamotten.
Dann war es so weit und wir konnten das Auto übernehmen, einen etwas in die Jahre gekommenen Nissan, der aber vollkommen in Ordnung war. Die Europcar Mitarbeiter waren sehn nett und erklärten auch gleich, wie die Autobahnen zu bezahlen sind und wo wir die nächste Tankstelle finden konnten. Wir stiegen auch auf Anhieb zur richtigen Tür ein – in Malaysia ist Linksverkehr – und fuhren erst mal aus dem recht hektischen Johor Bahru hinaus, nicht ohne zu tanken und die Touch and Go Karte mit Guthaben zu füllen.
Es ging dann über bestens ausgebaute Autobahnen und durch tropische Landschaft etwas mehr als 200km in etwa drei Stunden nach Melaka. Dabei fiel mir schon auf, wie entspannt das Autofahren in Malaysia ist. Jeder achtet auf den anderen (ausgenommen Fahrer von deutschen Luxuslimousinen), alles ist gut ausgeschildert und wenn man mal kurzfristig merkt, dass man jetzt doch mal die Spur wechseln oder ausfahren muss, wird man in der Regel problemlos durch gelassen – ein echter Traum!
Melaka
In Melaka angekommen, bezogen wir erst mal unser Hotel. Wir hatten für das Majestic ein Angebot gefunden, dass wir nicht ablehnen konnten und stiegen somit sehr luxuriös ab. Schon der Empfang mit Tee und Gebäck war sehr angenehm – zumindest für die Teetrinker unter uns. Zélia bestellte sich einen Cappuccino und musste feststellen, dass wir uns nicht unbedingt in einem Kaffeeland befanden. Das sollte beim Frühstück bestätigt werden.
Wir bezogen unser Zimmer, was wirklich fantastisch war, ruhten wir wenig aus und machten uns dann zu Fuß auf in die Innenstadt.

Das Hotel liegt fast direkt am Fluss und man kann gut in etwa einer halben Stunde zu Fuß bis in die Innenstadt laufen. Der Weg ist auch recht schön. Zuerst läuft man durchs Kampung Morten, einem pittoresken Dorf am Fluss, danach kommt man an vielen Restaurants und Bars vorbei, die meist in alten Shophouses untergebracht sind. Wir liefen so bis zum roten Platz, an dem die holländischen Verwaltungsgebäude sind. Ein kleines Highlight war das Melaka Chocolate House. Hier fanden wir neben deutscher und schweizer auch malaysische Schokolade. Wer mich kennt, weiß, dass ich da nicht „nein“ sagen konnte…






Wir suchten einen Platz, um zu Abend zu Essen. Leider hatten die beiden favorisierten Restaurants an diesem Tag geschlossen. Wir suchten also nach einer Alternative und wurden natürlich auch fündig: Das Aurelia Cafe – Pizza Melaka hat eine sehr schöne Lage direkt am Fluss mit Plätzen auf der Terrasse. Das Team war super nett und die Pizza wirklich fast wie beim Italiener. Wir waren begeistert über unseren Zufallsfund und können das Cafe wirklich empfehlen.
Nach dem Essen spazierten wir noch eine Weile durch die Gegend um die Jonker Street und Chinatown, um dann am nächtlich beleuchtetet Fluss dann wieder ins Hotel zu laufen.













Am nächsten Tag war Sightseeing angesagt. Dieses Mal liefen wir den direkten Weg duchs indische Viertel zum roten Platz. Von dort liefen wir auf den Hügel zur Ruine der St. Pauls Kirche und genossen in der Menge ein wenig die Aussicht. Am niederländischen Friedhof vorbei gingen wir wieder in die Stadt. Eine Kaffeepause machten wir am Eingang der Melaka Megamall im Molten Chocolate Cafe – die Kaffee hier soll wohl auch ziemlich gut sein, so sagte es Zélia.

Danach liefen wir noch ein Bisschen durch das Shopping Center, das war natürlich gut klimatisiert und so konnten wir ganz gut abtrocknen, bevor es wieder raus ging und wir und den Coronation Park und dessen Umgebung anschauten. Der Park liegt zentral in der Stadt und wird gut von herrlichen Bäumen beschattet. Um den Park herum liegen einige Museen und ein kleiner Vergnügungspark, von denen wir keines besucht haben. Stattdessen versuchten wir, irgendwie ans Meer zu kommen, was uns aber nicht gelang, weil es und einfach zu heiß war.
Wir liefen dann lieber wieder zurück und schauten und die Häuser und Läden rund um den Jonker Walk an, eine recht angenehme Gegend mit einer Mischung aus touristischen Läden, Restaurants und Bars aber auch viel Kultur mir Tempeln und historischen Gebäuden. Eine Weil verbrachten wir auch mit einem Getränk und Snack am Melaka River in einer nicht Bar, deren Namen ich auch schon wieder vergessen hatte.
Nachdem wir uns nachmittags ein wenig im Hotel ausgeruht hatten ging es abends zum Essen . Dieses Mal hatte eines unserer favorisierten Restaurants auch offen und wir bekamen auch einen Platz.











Restaurant
Das Wild Coriander Melaka ist ein traditionelles malaiisches Restaurant, das auch ein gutes vegetarisches Menü hat. Wir waren jedenfalls begeistert. Ich aß Beef Redang, Zélia das vegetarische Special mit lustigem blauen Reis. Es hat sich jedenfalls gelohnt, einen Tag zu warten und dort hin zu gehen.
Eine Website haben sie zwar nicht, die Speisekarte findet man aber auf Facebook.
Nach dem leckeren und üppigen Essen liefen wir noch durch die Gegend. Abends hat die Stadt einen besonderen Flair. Es ist schön beleuchtet und es ist auch eine ganze Weile was los, ohne dass es (zumindest zu der Zeit, als wir das waren) unangenehm viel laute Partys gibt. Den Heimweg liefen wir durch Little India, wo allerdings langsam die Bürgersteige hoch geklappt wurden.
Port Dickson nach KL
Am nächsten Morgen nach dem guten Frühstück (der Kaffee wurde allerdings nicht besser) setzten wir uns in Auto und führen an der Küste entlang, grob in Richtung Kuala Lumpur. Wir wollten ja noch ans Meer, was am Vortag nicht geklappt hatte. Kurz hinter Melaka machten wir kurz Halt an einem Obststand und deckten uns mit frischen Mangos ein, dann ging es weiter durchs Hinterland nach Norden. Ziel war der Pantai Tanjung Bidara, den wir aus einem Reiseführer ausgesucht hatten. Leider führte der direkte Weg durch eine Militärbasis, die Jungs waren zwar sehr nett, wollten uns aber nicht durch lassen, so dass wir eine Umweg nehmen mussten.
Der Stand war dann ganz nett, aber hier im Süden der Halbinsel ist das Wasser halt eben nicht so tropisch klar, wie man sich das so erhofft. Immerhin hatten wir hier die erste Begegnung mit Affen, was auch ganz nett war.

Es ging dann weiter in den Naturpark Tanjung Tuan, eine kleine Halbinsel mit Resten von Regenwald und einem schönen Leuchtturm, der noch in Betrieb ist. Wir machten eine kleine Wanderung, zunächst auf der für den normalen Verkehr gesperrten Straße zum Leuchtturm, dann weiter über Pfade durch den Küstenwald. Da wir nur ein wenig Waldluft schnuppern wollten, hatten wir keine Wanderschuhe an und kehrten um, als es steil runter zum Meer ging. Der Weg war zu rutschig und steil für die leichten Schuhe, außerdem wollten wir ja auch noch an diesem Tag in KL ankommen. Trotzdem ist das ein sehr empfehlenswerter Park, wenn man mal nur ein Bisschen in der Natur herum laufen möchte. Wir mussten keinen Eintritt bezahlen, es gibt aber ein Kassenhäuschen am Eingang, das vielleicht am Wochenende oder zur Saison besetzt ist. Dort gibt es auch neue uns sehr moderne Toiletten und fließend Wasser.





Nachdem wir in Port Dickson getankt und einen kleinen Snack eingenommen hatten, ging es dann weiter nach KL, wo wir am späteren Nachmittag ankamen. Dir Fahrt zum Apartment verlief problemlos. Super war übrigens der mautpflichtige Bypass Tunnel, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß, mit dem wir uns einiges an Kreuzungen und Verkehr sparten. Unser Apartment war ziemlich direkt am KLCC, was aber vom Verkehr auch kein großes Problem war. Okay, einmal hatte ich die Ausfahrt verpasst und musste nochmal um den Block fahren, aber wir haben es als Stadtrundfahrt gewertet.

Apartment
Das Scarletz Suites KLCC ist ein Appartmenthaus, in dem vor Allem Airbnb Wohnungen vermietet werden. Die Wohnungen unterscheiden sich dadurch natürlich in Qualität und Ausstattung, schinen aber alle recht komfortabel zu sein. Wir waren sehr zufrieden. Die Wohnung hatte alles, was man braucht, war super sauber, die Aussicht war top und unser Vermieter immer immer Mail erreichbar und sehr nett. Da es sehr viele Wohnungen gibt, ist der Andrang an der Rezeption zu den üblichen Ein- und Auscheck-Zeiten sehr hoch, besonders an den Aufzügen gibt es dann längere Wartezeiten.

Hier ist die Website, wir haben über booking.com gebucht.
Eine kleine Pause später zog es uns dann nochmal raus. Da wir zu Fuss nur etwa 10 Minuten von den Petronas Towers wohnten, wollten wir unser Glück versuchen und schauen, ob es noch Tickets für die Aussichtsplattform gab. Da wurden wir aber leider enttäuscht, die Tickets waren für den ganzen Dezember ausverkauft. Auch online hatten wir kein Glück mehr – das hätte ich wohl etwas besser planen müssen.




Wir besuchten dann die angeschlossenen Suria Shopping Mall, schauten uns ein paar Läden an und suchten dann etwas zum Abendessen, was bei dem Angebot gar nicht so einfach war. Fündig wurden wir dann im DIN by Din Tai Fung. Zélia war schon von außen darauf aufmerksam geworden und ich erinnerte mich dann auch an den Namen, von dem ich schon viel gelesen hatte. Das DIN ist ein Ableger der ausgezeichneten Din Tai Fun Kette, deren Restaurants weltweit bekannt für Dumplings Nudelgerichte und Suppen sind. Es war eher Zufall, dass wir hier vorbei gekommen waren, wir haben es aber absolut nicht bereut. Das Essen war wirklich super!






Gestärkt und zufrieden nahmen wir auf dem Rückweg noch ein paar Egg Tarts bei Oriental Kopi mit, die nicht besonders alt wurden. Wir gingen noch ein Wenig durchs Shopping Center, setzten uns dann draußen auf eine Bank, aßen die letzten Egg Tarts und schauten dem Treiben der YouTuber und Instagrammer vor den Zwillingstürmen zu, die hier wohl ihr Traummotiv gefunden hatten. Auch wir machten auch ein paar Fotos, bis wir dann müde zurück ins Apartment gingen.