22. bis 24.02.2017
Heute Morgen steht nach dem Frühstück zunächst einmal ein Hoteltransfer an. wegen einer Messe war das eigentlich angestrebte Hotel gestern ausgebucht und ich kann es heute erst beziehen. Es liegt nahe am Flughafen und etwa genau so weit von der Arbeit und der Innenstadt weg wie das andere. So macht es für mich keinen Unterschied. Der Transfer klappt auch sehr gut und ich kann mein Zimmer sogar gleich beziehen. sehr praktisch. Ausserdem kommt eine Kollegin auch gerade an, so dass ich nach kurzer Wartezeit mit ihr zusammen in die Agentur fahren kann. Wir fahren mit Uber, was für mich die erste Erfahrung mit diesem Dienst ist. In Deutschland hat die Taximafia ja erfolgreich dessen Einführung verhindert.
Die Agentur ist in Santa Cruz, einem recht gehobenen Stadtteil von Bombay. Die Crew ist super: Sehr nett, auf Zack und ausgesprochen lustig. Die Arbeitstage verlaufen sehr kreativ und vergehen wie im Fluge. Nebenbei lerne ich auch ein wenig die indische Kultur und auch das Essen besser kennen. Wobei ich mit dem Essen nie Probleme oder Berührungsängste hatte. Ich sorge im Gegenteil für Verwunderung, als ich die zum Mittagessen bestellten Speisen zum Großteil kenne und mich damit oute, dass ich zuhause selbst indisch koche. Das stößt sogar auf Begeisterung und ein toller Kollege begleitet mich am zweiten Tag zum Einkaufen von Gewürzen und erklärt mir nebenbei so einiges darüber.
Nach der Arbeit habe ich sogar noch ein Bisschen Zeit, um mir die Stadt anzusehen. Ich lasse mich zum Gateway of India fahren und schaue mir die hier gelegenen Sehenswürdigkeiten an. Alles ist voller Touristen, die hier am Meer für Fotos posieren. Es gibt eine Menge professioneller Fotografen, die ihre Dienste anbieten.
Ich gehe weiter durch die Altstadt mit vielen historischen Kolonialbauten. Sehr schön hier und sehr heiß.
Bis auf die Temperaturen und vieler verlassener Gebäude könnte es genauso Europa sein. Okay, es sind deutlich mehr Leute unterwegs. Aber es ist eine tolle Stadt.
Es gibt Kunst, Kultur, interessante Geschäfte, viele nette Menschen aber auch krasse Kontraste zwischen arm und reich. Kein einziges Mal fühle ich mich unsicher, wenn doch manchmal unangenehm, wenn ich an Papphütten vorbei gehe, in denen Menschen wohnen.
Irgendwann geht es dann wieder zurück ins Hotel aber nur kurz zum Duschen, denn abends treffe ich mich schon wieder mit den Kollegen, um Essen zu gehen.
Heute gibt es muslimisch-indisch. Unglaublich lecker ist es, ein Feierabend-Bier ist allerdings nicht drin. Aber das Essen (Hühnchen-Spieße, lecker gewürzt) ist der Hammer. Überhaupt scheint es in Mumbai keine Straße zu geben, wo nicht wenigstens alle 100 Meter etwas zu Essen aufzutreiben ist. Das Restaurant war auch nur 10 Gehminuten vom Hotel entfernt. Auf der Straße findet zudem abends immer ein Markt statt, der alles zum täglichen Leben anbietet.
Am nächsten Tag wird natürlich wieder gearbeitet. Es stellt sich heraus, daß Projektarbeit in Indien durchaus anders abläuft, als in Europa. Wahrscheinlich werde ich hier einfach nur zugetextet und beruhigt. Ich finde jedenfalls keinen Plan und gebe unsere Vorstellungen wider in der Hoffnung, daß diese auch beachtet werden.
Abends werde ich in die Kneipe des Agenturbesitzers ausgeführt. Eine echt coole Location, in der es Craft-Beer und Burger gibt. Der Trend ist halt überall gleich. Auch die Gegend, in der das Lokal liegt, unterscheidet sich kaum von bekannten Szene-Gegenden in Deutschland.