21.11.2016

Ich habe geschlafen wie ein Baby! Die Geräusche Afrikas wirken beruhigend. Das erste Mal seit langem wache ich vom Wecker auf, es ist 5:45 Uhr. Ich habe das Frühstück auf 6:30 Uhr bestellt, weil ich für Viertel vor Sieben einen Spaziergang durch den Nationalpark gebucht habe.

Büffelpanorama

Büffelherde, auch ziemlich nahe

Die schauen mich an

Morgenzebras

Meine Lodge auf dem Hügel

Erste Zebras, ganz nahe

Das Frühstück besteht aus Obst, einem Gemüseomelett und French Toast und schmeckt sehr gut. Natürlich schaffe ich es nicht in einer Viertelstunde, aber das ist egal. Danach mache ich mich dann aber auf zum Gate, an dem ich um Sieben ankomme und schon von meiner mit AK-47 bewaffneten Führerin erwartet werde. Zunächst gilt es aber, die hier üblichen Formalitäten über sich ergehen zu lassen. Name, Autonummer, Passnummer (ich nehme der Einfachkeit halber die des Personalausweises), Name der Unterkunft, Unterschrift… Und alles in ein Buch und auf zwei Belege. Dann gilt es noch, 40$ Eintritt, 30$ für den Walk und 3000 Shilling fürs Auto zu bezahlen. Es geht aber doch alles ziemlich flott, so dass meine Führerin nun auch einsteigen kann und wir in den Park fahren. Wieder ein erstes Mal, oder wer hatte schon mal eine geladene Kalaschnikow im Auto neben sich?

Warzenschweinskelett

Kronenkranich

Er macht sich groß

schindet er Eindruck?

Scheint, geklappt zu haben

Nicht weit vom Eingang parken wir und Becky, so stellt sich mein Guide vor, erinnert mich noch an meine Wasserflasche, bevor es los geht. Kaum 10 Meter gelaufen, stehen wir auch schon mitten zwischen Zebras, Impalas, Warzenschweinen und anderen Gazellen. Es ist wirklich beeindruckend, mitten zwischen den Tieren herum zu laufen. Becky ist sehr nett und sie erklärt mir unheimlich viel. Sie will auch so einiges aus Europa wissen, z.B. was wir in unseren Gärten anbauen. Es ist eine wirklich schöne und abwechslungsreiche Wanderung durch Grasland uns Savanne. Irgendwann stehen wir dann vor einer Büffelherde und ich merke, den Respekt, den sie vor diesen Tieren hat. Sie erklärt mir, dass dies die eigentlich gefährlichsten Tiere Ugandas seien, vor Allem einzeln herumlaufende Tiere und dass dies der wichtigste Grund sein, dass sie ein Gewehr dabei hat. Und ja, es stimmt. Wenn man hier herum läuft, fällt einem sofort auf, dass man selbst viel mehr beobachtet wird als dass man das selbst tut. Wir stehen schätzungsweise 100m von den Büffeln weg unter Bäumen und ich kann gut erkennen, das fast alle Tiere zu und herüber schauen und sich auch auf uns zu bewegen. Becky erklärt das so: sie riechen uns zuerst aber sehen schlecht. Deshalb kommen sie näher, um zu sehen, ob wir eine Gefahr sind. Wir sind es offensichtlich nicht, denn sie bleiben stehen und fangen wieder an zu grasen. In respektvollem Abstand umgehen wir die Herde, um etwas weiter die Reste einer Antilope und eines Warzenschweins zu finden. Gleich dahinter balzen ein paar Kronenkraniche. Es soll noch 16 Giraffen hier geben und einen Löwen, den ich sicher nicht zu Gesicht bekommen werde.

Wo ist vorne, wo ist hinten?

Fischadler

Buschböcke

Wer schaut hier wen an?

So laufen wir insgesamt drei Stunden durch den Park. Gelegentlich regnet es ein Bisschen und leider ist es bewölkt. Wobei das natürlich auch den Vorteil hat, dass ich keinen Sonnenbrand bekomme und die Wanderung auch nicht sehr anstrengend ist. Kurz bevor wir wieder am Auto sind, treffen wir noch zwei lustige Männer, die mit dem Fahrrad quer durch den park zum Fischen unterwegs sind. Sie schicken uns zurück, weil es hier gleich sehr sumpfig werden soll. Becky gibt mir noch ein paar Tipps für meine „Self Drive Safari“ und ich bringe sie wieder zum Gate.

Mein Wagen – noch ist er sauber

Fischadler

Webervögel

Antilopen

Der schmeckt es!

Strassensperre

Jetzt fahre ich also auf Safari. Nennen wir es Autowandern auf lustigen Pisten. Dies ist wohl der einzige Park, wo man das selbst machen darf. Schauen wir mal… Zunächst mache ich mich mal auf den Weg über die Hauptstraße zum See. Ich passiere noch das Headquarter, wo ich mich nochmal registriere. Kurz darauf parke ich am See. Hier gibt es ein kleines Restaurant, einen Bootsanleger und einen Campingplatz. Ansonsten finde ich noch ein totes Krokodilbaby und zwei Fischadler.

Affen im Weg

Am See, ich höre Hippos

Und sehe Fischadler

Hoffentlich fliegen die Fliegen raus

Uganda Kob

und im Portrait

Ich fahre erst mal weiter am See entlang. Die Pisten werden ausgewaschener und die es gibt nicht viel zu sehen, weil es hier sehr bewaldet ist. Hin und wieder kommt man direkt zu See. Ich höre Hippos und kann eines mitten im See plantschen sehen. Es gibt eine Unmenge von Insekten, von denen ein sehr lästige großer Schwarm Tse Tse Fliegen mein Auto angreift und dauernd verfolgt. Dummerweise bekomme ich meine Fenster nicht schnell genug zu, so dass sich etwa zehn dieser Fliegen nun als Mitfahrer an den Fenstern befinden. Im Laufe der Zeit schaffe ich es, acht von ihnen zu erledigen. Aussen schwirren immer noch zahllose Fliegen hinter dem fahrenden Wagen her. Immer wenn ich anhalte, fliegen sie nach vorne. Das sieht lustig aus. Man kann hier nicht besonders schnell fahren aber auch bei maximal 40 km/h lassen sie sich nicht abschütteln. Das geht eine geschlagene Stunde so, bis ich in einen offeneren Bereich komme, der nicht mehr beschattet ist. Das mögen die Biester offenbar nicht und es werden nach und nach weniger.

Immer schön in die Knie gehen

Und immer werde ich angeschaut

Schon wieder eine Blockade

Hier gibt es auch wieder Zebras, Antilopen und Paviane und ich stelle fest, dass diese vor einem Auto nicht weglaufen. Laufende Menschen sind wohl suspekter als Menschen im Auto. So kommt man ihnen etwas näher. Da es nun aber Mittagszeit ist und ich noch in der Nähe des Sees bin, gehe ich erst einmal Mittagessen. Das Restaurant ist auch ziemlich gut. Ich esse ein Chapati Rolex, das ist ein in Chapati gewickeltes Omelett mit Gemüse – ja genau: Roll Eggs… Das schmeckt mit Chilisoße ausgesprochen gut.

Kaktus

Kuhantilope

Wildlife

Antilope

Kronenkranich

Gibt es nur paarweise

An der Wasserstelle

Buschbock

Frisch gestärkt geht es nun weiter. Ich habe mich für den großen Loop nach Süden entschieden. In der Savanne gibt es einfach mehr zu sehen als am See, außerdem habe ich echt Gefallen am Allradfahren gefunden. Die Strecke ist auch super schön und führt über Feldwege und Graspisten mit teilweise tiefen Auswaschungen. Der Abzweig zu einem Aussichtspunkt stellt sich dann als echte Herausforderung heraus. Eine zerfurchte Schotterpiste mit geschätzt 45 Grad Steigung. Hoch geht gut! Mal sehen, wie die Räder bei diesem Schotter rutschen, wenn es wieder runter geht. Der Weg hat sich aber gelohnt, die Aussicht ist super! Runter geht es auch recht gut, ein Bisschen rutschen aber es hält sich in Grenzen.

Lake Mburo NP Panorama

Weg auf dem Hügel

Umgestürzter Kaktus

Auf dem Weg zum Aussichtspunkt

Grandiose Aussicht

Sehr steiles Gefälle

Schattenparker

Weiter geht’s durch ein schönes Hochtal. An einer ziemlich schwierigen Stelle, ich vergleiche es mal mit Stelzen Laufen über eine stinkende grüne Brühe bleibe ich auf den „Stelzen“ stehen, weil ich etwas entdeckt habe: es sind frisch abgenagte Knochen eine größeren Tieres. Es wimmelt noch von Fliegen und riecht auch noch noch etwas süßlich. Ein uriges Szenario.

An der Aaspfütze

In der Savanne

Wasserloch mit Böcken

Buschbock

Kleinfamilie

Affe im Baum

Scheu aber doch neugierig

Optische Täuschung

Pyjamapferde

Nun fahre ich langsam wieder in Richtung Ausgang, mache noch einen kleinen Abstecher über eine Abkürzung, die sich nicht als solche herausstellt, da sie durch einen Baum verblockt ist. Wenden in drei Zügen ist auf solchen wegen etwas schwierig, es gelingt mir nach sechs Zügen. Auf der Weiterfahrt sehe ich noch eine beeindruckende Herde von Antilopen, die sich wohl zum Schlafen in den Busch zurück ziehen. Die frühe Abendstimmung im Park ist toll. Es ist viel Bewegung und man sieht nochmal alle Tiere, die sich bettfertig machen. Insgesamt 11 Stunden war ich nun im Park unterwegs, es hat sich gelohnt!

Zebras sind einfach fotogen

Friedlich am Grasen

Savanne mit Pyjamapferden

In der Lodge angekommen mache ich mich natürlich erst mal frisch. Dieses Mal klappt es auch besser mit dem Duschen. Nur den abendliche Wind ist recht frisch und trocknet schon beim Einseifen. Danach gibt es ein kühles Nile und zum Abendessen bekomme ich Tamarindensuppe, Rinder Teriyaki und Obst.

Busch- oder Wasserböcke?

Elanantilopen sammeln sich zu großen Herden

Wirklich viele

Abendzebras

Elanantilope

Reisedetails:

Im Lake Mburo Nationalpark
Strecke: 90km, Staub, Gravel, Fels, Schlamm
Übernachtung: Eagle’s Nest

Route 21.11.2016
Route 21.11.2016