20.11.2015
Uns hat die Ausflugslust gepackt – Das finde ich gut! Nachdem unsere netten Hamburger Nachbarn von Sam Lord’s Castle geschwärmt hatten, einem ehemeligem Luxushotel, das den Flammen zum Opfer gefallen ist, sind wir auch neugierig geworden und fliegen aus nach Süd-Osten.
Die Stecke ist mir mittlerweile sehr gut bekannt – der Vorteil an einer kleinen Insel: Irgendwann kennt man jedes Schlagloch persönlich. Aus diesem Grunde versuche ich auch, einen leicht anderen Weg zu nehmen, was bis zu einer dann doch schon bekannten Straße auch erst mal klappt. Na gut, dan fühle ich mich halt mal wieder halb einheimisch. Am Sam Lord’s Castle angekommen staunen wir gleich, wie großzügig die Anlage ist. Die Einfahrt erfolgt durch ein großes Gusseisernes Tor aud einen großzügigen etwas verwachsenen Parkplatz. Dort steht dann eine Reiche von Appartmenthäuschen und es geht durch noch ein Tor in den Park. Alles sieht etwas gruselig aus, ein echter Lost Place. Die Appartments verotten langsam, alte Betten und Matratzen stehen noch da, die Kücheneinrichtung ist noch teilweise vorhanden und die Verkableung ist sichtbar aber wohl nicht mehr funktionsfähig. Gebrannt haben die Appartments wohl nicht. Der Park mit der mondänen Auffahrt könnte auch mal wieder einen Gärtner gebrauchen, sieht dadurch aber schön verwunschen aus.
Wir gehen in Richtung Haupthaus, das von weitem auch noch ganz gut aussieht – klar, Fenster und Dach fehlen, aber die Fassade steht. Kommt man näher, erkennt man aber schnell, dass es wirklich nur noch eine Ruine ist. Das alte Haus hatte auch Holzdecken, so dass der Eingang aprupt vor einem Abgrund endet. Das Haus muss sehr imposant gewesen sein, eine Plantagen-Villa. Hinter dam Haus liegt eine große Terrasse und ein Garten, dessen Wege zu den Stränden und einem Aussichtspunkt führen. Außerdem ist auf der rechten seite der Pool und die Poolbar, zumindest das, was davon übrig ist.
Der Weg zu den Stränden ist noch gut in Schuss, wahrscheinlich wird er noch oft genutzt, die Strände sind auch sehr schön. Am Aussichtspunkt hat man einen tollen Blick unten am Strand war früher auch mal ein Kiosk unter Bäumen. Ich gehe wieder aufwärts zum Pool und schaue mir den mal genauer an. Es sieht schon alles irgendwie aus, als wäre es panisch verlassen worden. Von einer Zombie-Apokalypse in der Karibik habe ich aber noch nicht gehört. Man hat das Gefühl, etwas Aufräumen und Rasenmähen würde genügen, um hier wieder eine nette Poollandschaft entstehen zu lassen. Dieser Gedanke ändert sich allerdings, als ich an die Bar komme. Hier sieht es wild aus. Die Decke ist herunter gekommen, überall liegen Brette, Glas und Nägel herum. Mit den Flip-Flops nicht gerade der beste Untergrund. Auch die Bar muss schön gewesen sein, die Wandmalereien sind noch ganz gut erhalten. Also gut, ein Bisschen kehren und vielleicht ein paar Spanplatten an die Decke und alles schaut aus wie neu.
Von der Standbar gehe ich wieder zurück zum Haupthaus, um es mir nochmal genauer anzusehen. Mittlerweile ist es höllisch heiß geworden und ich suche Schatten. Das Hauphaus ist tatsächlich nicht mehr zu betreten, es steht nur noch die Fassade, die Decken sind vom Keller bis nach oben abgebrannt oder eingestürzt. Also noch ein paar Fotos und dann geht es zurück zum Auto, das glücklicherweise im Schatten steht. Gut gekühlt kann es nun also weiter zu den Stränden gehen.
Bottom Bay ist nicht weit von hier und dieser Strand ist zumindest optisch ein echter Karibik-Bilderbuchstrand: Weiß, türkises Meer, hohe Palmen, versteckte Bucht, wenige Menschen, alles, was man für ein Klischee in die Wundertüte steckt und schüttelt. Allerdings ist die Brandung sehr heftig und man muss ziemlich aufpassen, dass man nicht weg getrieben wird. Aber sie macht auch Spaß, wenn man nicht gerade durchgewirbelt wird. Ein paar Leute unterschätzen die Kraft und tun sich schwer, wieder an Land zu kommen oder verlieren die Badehose. Für Surfer ist das Strand nicht schlecht, die Wellen sind nur sehr unregelmäßig.
Wir chillen auf jeden Fall unter den Kokospalmen – wohlweislich die potentiellen Flugbahnen der dicken Nüsse berechnend. Geraume Zeit später ziehen wir weiter an der Südküste entlang und klappern noch ein paar Strände ab. Richtig schön oder besonders ist allerdings keiner mehr. Nach dem Flughafen kommen wir aber durch ein schönes Wohngebiet mit netten Häusern, die mir auch gefallen würden. Hier machen wir nochmals Halt am Miami Beach, der in der Nähe zu Oistins liegt. Dieser Strand ist auch nett. Hier ist mehr los und es gibt auch Essens- und Getränkestände. Die Stimmung ist entspannt. So lassen wir die Sonne untergehen und nehmen ein kühles Getränk zu uns.