27.05.2014
Im Februar machte ich mit meinen russischen Freunden aus, dass wir uns in Budapest treffen würden. Heute war es dann so weit. ich kam aus Stuttgart angeflogen, Ilya und Nadya kamen mit dem Bus aus Bratislava. Mein Flug verlief entspannt und ein Taxi-Transfer vom Flughafen hatte meine Vermieterin schon organisiert, so dass ich mir diesbezüglich auch keine Gedanken machen musste.
Auf der Fahrt in die City fühlte ich mich – abgesehen von den Werbeplakaten, die ich nicht lesen konnte – doch irgendwie wie zuhause. Es gab viele Gewerbeparks, die alle von aus Deutschland bekannten Ketten geprägt waren. In der Stadt angekommen sah es ähnlich aus: Überall mir bekannte Fast-Food- und Einzelhandelsketten. Ich lernte schnell, das es sehr einfach ist, diese zu umgehen.
Das Appartement hatte ich über 9flats gebucht. Ich war gespannt, was mich erwartete. Zunächst stellte ich freudig fest, dass ich wirklich absolut zentral wohnte. Direkt um die Ecke war die St. Istvan Basilika, zur Donau und der Kettenbrücke waren es gerade mal 10 Minuten. In meine Strasse gab es einige kleine Restaurants und einen Supermarkt. Ich war also rundum versorgt. Meine sehr nette Vermieterin wartete schon auch mich und zeigte mir die ziemlich geräumige Altbauwohnung. Sie gab mir auch noch einige Tipps und ließ ihre Telefonnummer für Notfälle da. Ich war sehr zufrieden und machte mich erst einmal auf, um die Umgebung zu erkunden.
Als Erstes schaute ich mir die nähere Umgebung an. und unternahm einen kurzen Spaziergang zur Basilika, wo es auch einen Cache gab. Es war allerdings um die Mittagszeit sehr viel los, so dass die Suche doch recht lange dauerte. Aber mit etwas Geduld war schließlich St. Stephen’s Basilica, der ganz nett versteckt war, doch als erster ungarischer Cache gefunden. Nach diesem ersten Erfolg ging es weiter durch die Strassen des sehr touristischen Viertels in Richtung Donau.
An der Donau sah ich das erste Mal das wirklich schöne Panorama auf die Burg und Buda. Ich spazierte eine Weil an der Donau entlang und genoss das schöne Wetter und das rege Treiben der Boote auf dem Fluss. Ich war gleich beeindruckt von den riesigen Kreuzfahrtschiffen, die hier zahlreich vertreten waren. An der Promenade machte ich mich größtenteils vergeblich auf die Suche nach ein paar Caches, die hier versteckt waren. Leider waren meist so viele Menschen unterwegs, dass ich nicht sonderlich erfolgreich war. Lediglich Danube Promenade 04 konnte ich finden.
Irgendwann meldeten sich dann meine Freunde und wir verabredeten uns wieder an der Basilika.
Kurze Zeit später traf ich die beiden, die im üblichen Outdoor-Outfit gekleidet waren, am Platz vor der Kirche. unternehmungslustig machten wir uns auf über die Kettenbrücke zur Burg. Trotz eines kurzen Gewitterschauers zogen wir es vor, zu Fuß auf den Berg zu gehen und nicht in der Schlange für die teure Seilbahn zu warten. Wir blieben dann auch trocken, da wir strategisch geschickt in der Wartehalle die Preise studierten und dann der Regen auch schon wieder vorbei war.
Oben angekommen, genossen wir erst einmal die Aussicht in alle Richtungen. Hier kam mir auf der Pester Seite schon der Gedanke, dass es ein bisschen aussieht, wie die kleine Schwester von Wien. Auf der Budaer Seite machte es eher den Eindruck wie der große Bruder von Stuttgart.
Froh, dass wir das vorbeiziehende Gewitter knapp verpasst hatten, gingen wir weiter durch die Anlagen des Budaer Schlosses. Die Museen und Ausstellungen ließen wir allerdings links liegen sondern bewunderten sie Außenanlagen, das Gebäude und die Aussicht zu beiden Seiten. Besonders angetan hatte es und der kitschige künstliche Wasserfall. Die Seite in Richtung Pest war durch überlebensgroße Samuraifiguren geschmückt, was einen schönen Kontrast zu den alten Gemäuern hinterließ. Auch hier schauten wir auf die Stadt hinunter und genossen das schöne Wetter.
Langsam ging es dann wieder runter in die Straßen Budapests. Wir wollten noch ein wenig Sightseeing machen. Zunächst bestand die Aufgabe darin, ob es erlaubt war, in der Öffentlichkeit ein Wegbier zu trinken. Es war erlaubt. Im Laden erklärte man uns, dass wir das Bier trinken können, so lange wir es aus Bechern oder Gläsern trinken und nicht direkt aus Dose oder Flasche – Becher wurden uns auch gleich mit gegeben. OK, das war leicht. Zunächst liefen wir durch das Haupteinkaufsviertel, das wie jedes andere Einkaufsviertel der Welt aussieht und in dem es die auch bei uns üblichen Läden gab. Wir streiften noch kurz das jüdische Viertel, beschlossen aber, am Abend nochmals dort hin zu gehen. Es war erst einmal ausruhen und frisch machen angesagt. Nachdem wir uns für später verabredet hatten, gingen wir zunächst mal in unsere Apartments zurück.
Abends gingen wir dann ins jüdische Viertel. Hier ist enorm viel los. Ganz Budapest scheint hierhin auszugehen. Wir liefen erst mal durch schier nicht enden wollende Ausgehstrassen mit Restaurants und Kneipen in jeder Stilrichtung, um dann beim Balkan-Restaurant etwas zu essen. Wie erwartet gab es viel Fleisch mit Fleisch als Beilage und zusätzlich noch etwas Fleisch. Die Portionen waren mehr als reichlich und es war zudem noch lecker. Danach wurde mir gezeigt, wie lecker Bier sein kann, das nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut ist. Wir verkosteten verschiedene Tschechische I.P.A. und A.P.A. (Indian Pale Ale und American Pale Ale), die natürlich auch unterschiedlich aber immer gut waren. Besonders angetan war ich vom etwas särkeren I.P.A., das muss ich zuhause auch mal suchen.
Gegen später gingen wir nochmal an die Donau, um die Sehenswürdigkeiten bei Nacht zu sehen. Danach ging es dann ins Bett.