Flughafentransfer

Von Tomohon nach Makassar

03.11.2013

Heute stand eine etwas längere Reise an. Der Flug von Manado nach Makassar war schon gebucht. Ich stand wie gewohnt früh auf und bekam wieder ein sehr gutes Frühstück, dieses Mal war es gebratener Reis. Danach erkundigte ich mich, ob mein Flughafentransfer, den ich mir gönnen wollte, auch stattfand. Onong bestätigte mir das und sagte, ich soll noch etwas eine halbe Stunde warten, danach ginge es los – er würde selbst fahren und seinen Sohn auf den Ausflug mitnehmen.

VW Kübel zum Flughafen
VW Kübel zum Flughafen

Ich staunte nicht schlecht, als Onong dann mit seinem orangenem VW-Kübel vorfuhr! Das war eine wirklich klasse Überraschung. So fuhren wir also die sehenswerten Bergstraßen hinunter Richtung Manado. Das war ein echter Spaß! Nach ca. 1,5 Stunden waren wir dann leider am Flughafen angekommen und ich musste mich verabschieden.
Natürlich war es wieder zu früh, der Schalter nach Makassar, der nirgends angeschrieben war, wurde erst eine Stunde später ausgerufen. Glücklicherweise vernahm ich das Wort „Makassar“ am Rande und beobachtete die Meute, wie sie sich zu zwei Schaltern begab. Lemminghaft folgte ich und es stellte sich als richtig heraus. Irgendwie ist Einchecken und Fliegen in Indonesien ein wenig wie Bus fahren: kurzfristig, chaotisch, ungeordnet aber es funktioniert immer.
Irgendwann fand ich mich im Flieger wieder und los ging’s. Der Flug führte uns natürlich über den Äquator, was aber leider nicht mitgeteilt wurde – nun ja, wen wundert’s, es waren wohl nur eine Handvoll Touristen an Bord und die Einheimischen kennen das ja schon.

Fort Rotterdam in Makassar
Fort Rotterdam in Makassar

In Makassar angekommen schnappte ich mein Gepäck und machte mich auf die Suche nach einem Taxi. Es stellte sich schnell heraus, dass alle Fahre die gleichen Preise verlangten, so war es wohl egal. Mein Fahrer war stolz auf seine Stereoanlage, was er auch deutlich hören ließ… Aber er fuhr zügig und sehr direkt zum Hotel. Auch dort war ich einer der wenigen Gäste und konnte einen ganz ordentlichen Rabatt aushandeln. Nun ging es daran, die Weiterfahrt nach Rantepao in Tana Toraja zu organisieren. Im Reiseführer stand (habe ich schon erwähnt, dass sämtliche Reiseführer veraltet und unzuverlässig waren), dass es zwei gute Buslinien gab, die morgens um 7 Uhr losfahren. Die angegebenen Telefonnummern stimmten allerdings ganz und gar nicht. Glücklicherweise hatte der Rezeptionist aktuelle Nummern, die allerdings Sonntags nicht besetzt waren. Ich machte mich also auf eine etwas abenteuerlichere Anreise als geplant gefasst und verschob die Busreservierung auf den nächsten Morgen und vor Ort am Busbahnhof.

Fort Rotterdam
Fort Rotterdam
Hafen und Fort
Hafen und Fort

So hatte ich den ganzen Nachmittag Zeit, ein wenig die Stadt zu erkunden. Der erste Eindruck war: „Oh mein Gott, wie hässlich!“ Aber was sollte ich machen, ich lief also in Richtung Fort Rotterdam, einer der wenigen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Da es Sonntag war, waren auch die meisten Läden zu, dafür war das Fort voll. Nach ein paar Fotostopps mit Indonesiern kam ich endlich am Kassenhäuschen an. Ich musste mich registrieren und eine freie Spende als Eintritt hinterlassen. Dann ging ich weiter und schaute mit bei gefühlten 40°C Klein-Holland an. Kaum war in drin, durfte ich schon Hochzeitsgrüße in ein Video sprechen und landete auf einem Familienfoto… Manchmal wäre es auch besser, dunkelhaarig und klein zu sein, aber irgendwie machte mir das auch Spaß. das Fort selbst ist für Asiaten bestimmt exotisch, ich fühlte mich allerdings schon fast wieder wie zuhause. Ich sah aber, dass hier abends ein Jazzfestival stattfand und reservierte den Termin in meinem vollen Kalender.

Holländische Häuser
Holländische Häuser
Wehrgang
Wehrgang

Später ging ich weiter, um mir die Stadt anzusehen. Mein Weg führte mich durch die gold- und Schmuckstraße. Leider war hier nicht viel los, bei Betrieb wäre das sicher sehr interessant. Nebenbei schaute ich auch noch nach Restaurants für das Abendessen, konnte mich aber noch nicht so richtig entscheiden. Ich lief dann an der Promenade zurück und landete dann erst mal in einem Café, um einen Teh Tarek (hier bekannt unter Chai Latte) zu trinken. Dann ging es erst mal wieder zurück ins Hotel, ich musste mich unter der Dusche dringend abkühlen.

Fort Rotterdam
Fort Rotterdam
Gebäude im Fort
Gebäude im Fort

Gegen 18 Uhr machte ich mich auf die Suche nach einem Abendessen und war verwundert, wie sich die Stadt verändert hatte: Es war die Hölle los. Überall waren Essensstände aufgebaut, der Verkehr war nahe am kollabieren und die Straßen voller Menschen. Die Stadt lebt also doch! Nachdem ich etwas eine Stunde hin und her gelaufen war, ging ich in ein Hawker Center am Hafen, wo ich den Eindruck hatte, mich verständlich machen zu können. Dort fand ich dann auch gutes Essen, das zudem noch von einer ganz netten Coverband begleitet wurde. Danach ging ich noch ins Fort, um dem Jazzfestival zuzuhören.

Food court
Food court
Coverband
Coverband

Die Bands spielten auf zwei Bühnen. Eine war eher jazzig, die andere poppig. beide Bands waren aber recht gut. Es gab kühles Bier aus Pappbechern und die Stimmung war gut – und keiner wollte mir mir fotografiert werden.

Makassar war also deutlich besser als der erste Eindruck und ich konnte zufrieden ins Bett gehen.