So, heute mache ich eine Tagestour auf das Bolaven Plateau. Ich kann sogar ausschlafen, die Hähne hier sind wohl schon zu Suppe verarbeitet worden. Das Frühstück im Guesthouse ist riesig und gut. Hier scheint auch immer was los zu sein. Die einen frühstücken, andere kommen gerade vom Nachtbus aus Vientiane, die nächsten schwingen sich aufs gemietete Motorrad.
Ich warte, bis es acht ist, und unterhalte mich schon mal mit unserem Führer Larn, der sehr nett ist. Langsam trudeln die anderen Teilnehmer ein: Zwei ältere Franzosen und ein paar Amerikaner. Dann steiegn wir in den Minibus und los gehts. Larn erzählt von Anfang an alles Mögliche über die Tour und sich selbst.
Erster Halt ist eine Teeplantage. Larn und der Besitzer erzählen uns von der „Reinigung“ der Plantage von Blindgängern und Minen. Ein paar Relikte stehen auch noch herum. Nach der Teeprobe (guter Tee, nehme gleich eine Packung mit) fahren wir weiter in die Kaffeeplantage von Larns Familie. Dazwischen machen wir einen kurzen Stop an den ersten Wasserfällen – sehr beeindruckend, das sind ja wirklich echte Wasserfälle, hoch und viel Wasser. Leider haben wir nicht genug Zeit, nach unten zu laufen. in der Plantage gibt es natürlich auch eine Kaffeeprobe. Larn und der Fahrer erzählen in einem Fort. Beide sind Lehrer, Larn sammelt alte Geldscheine, und kennt sich ziemlich gut mit Kaffee aus. Für mich sehen die Pflanzen alle gleich aus…
Wir laufen dann durch die Plantage, lassen uns Einiges über Kaffee erklären und treffen auf dem Weg drei Kinder mit Steinschleuder, die Eidechsen jagen. Unglaublich, dass sie tatsächlich mit der Steinschleuder diese kleinen Tiere so gut treffen. Die Eidechsen werden an den Essensständen verkauft, wo sie zum Trocknen und Grillen aufgehängt werden.
Weiter gehts zum nächsten Wasserfall. Hier gehen wir dann auch runter – ganz schön nasse Angelegenheit. Die Stufen sind mit glitschigem Moos überwachsen und nach ca. einer Minute ist man ziemlich nass.
Weiter gehts dann auf das Plateau. Unterwegs sehen wir ein paar Leute vom Guesthouse, die sich Motorräder gemietet haben. Noch ein Stück weiter liegt ein Nachtbus aus Vientiane quer auf der Strasse und blockiert den Verkehr für LKWs. Die Leute scheinen aber schon abtransportiert zu sein.
Dann gibt es Mittagessen in einer kleinen Stadt auf dem Plateau. Fast alle essen Suppe, fast keiner traut sich, das Schweinefleisch zu essen, das aber wirklich sehr lecker ist. Vielleicht liegt es an den eingelegten Schlangen und Geckos, die auf dem Tisch stehen.
Nach dem Essen fahre wir über Staubpisten zu ein paar Minoritätendörfern, die ihre Särge schon zu Lebzeiten selbst machen und für den späteren Tod lagern. Dort besichtigen wir auch die Schule, wo eine der Mitreisenden (sie ist Lehrerin) einen kurzen Gastunterricht hält, sher zum Spass der Schüler.
Nun stehen noch zwei Wasserfälle auf dem Programm. der erste ist wegen einem Wasserkraftprojekt gefährdet, der andere befindet sich in einem lustigen Dschungelpark mit Tarzan-Romantik. Mit dem Sonnenuntergang wird es nichts, wir sind etwas spät dran. War aber eine echt nette Tour, unsere Führer haben es wirklich gut gemacht.
Im Guesthouse wird dann noch viel gequatscht und Bierchen getrunken. Ich gehe dann mal zum Malaysischen Inder Essen – wie immer lecker.